Feuerwehr bezieht neuen Anbau

von Markus Bistrick

„Brot und Salz – Gott erhalts!“ Mit diesem typischen Einzugsgeschenk, in Form eines gebackenen Schlüssels, hat Vaterstettens Bürgermeister Leonhard Spitzauer jüngst den neuen Anbau der Freiwilligen Feuerwehr Neufarn übergeben – Corona-bedingt unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Vergleichbar mit einem großen Schaufenster präsentiert sich Passanten die neue Fahrzeughalle, hinter einer Glasfront das Feuerwehrfahrzeug. „Wer hier vorbeikommt, kann den Zweck des Gebäudes auf den ersten Blick erkennen.“, so Bürgermeister Leonhard Spitzauer. „Schon von außen ist das Feuerwehrauto gut zu sehen.“ Die großformatige Eckverglasung der neuen Fahrzeughalle stellt das neue Fahrzeug und somit die ehrenamtliche Feuerwehr „ins Schaufenster“ und durch die Lage des Gebäudes am Ortsrand ergibt sich eine gewisse Fernwirkung.

Hintergrund für den neuen Aus- und Umbau des Gerätehauses sind die immer mehr steigenden Anforderungen und Vorgaben an die Feuerwehr, nicht zuletzt durch die neuen Gewerbegebiete in der Gemeinde Vaterstetten. Somit umfasst der neue Anbau eine Umkleide sowie eine der Vorgaben entsprechenden Fahrzeughalle. Das vor drei Jahren beschaffte Löschgruppenfahrzeug war in der alten Fahrzeughalle viel zu eng untergestellt. Die Neufarner Feuerwehr ist somit nicht nur im Punkto Ausbildung auf dem aktuellen und modernen Stand, sondern auch mit einem zukunftsorientierten Gerätehaus und arbeiten bei Übungen und Einsätzen auch überörtlich mit anderen Feuerwehren eng zusammen.

Die Architektur des Anbaus stammt von dem Weißenfelder Architekten Alexander Grund, Grund Architekten GbR. Architektonisch wurden die neuen Gebäudeteile (Anbau, Bushaltestelle, Eingangsvordach) mit einer Holzverschalung mit offener Fuge hervorgehoben. Neben dem geradlinigen Design des Gebäudes sind die Räume entsprechend nach DIN-Vorgaben gebaut und ausgestattet worden, um die Neufarner Feuerwehr so auf einen modernen Stand zu bringen. Rund eine Million Euro haben Erweiterung und Umbau gekostet. Mitte März letzten Jahres war der Spatenstich dazu.

Das bestehende Keller- und Erdgeschoss mit ca. 170 m² wurden für die Feuerwehr saniert und neben der Fahrzeughalle mit 67 m² und den Räumen fürs Equipment entstanden im Erweiterungsbau neue Umkleiden mit 60 m², eine Anlage zum Waschen der Stiefel und eine Anlage zum Trocknen der Einsatzkleidung sowie neue Sozialräume. Durch die Sanierung des Gebäudes wurden auch ca. 70 m² Lagerflächen geschaffen. Die Bushaltestelle in der Schulstraße wurde in das Gebäude integriert. Die über der Feuerwehr liegende Wohnung mit ca. 80 m² Nutzfläche wurde ebenfalls komplett entkernt und zum Stüberl und Aufenthaltsraum umgebaut.

In Neufarn gibt es insgesamt 34 aktive Floriansjünger, darunter eine Jugendgruppe.

„Mir war es wichtig, nicht nur für die Feuerwehr ein Heim zu schaffen in diesem man sich wohlfühlen kann.“, so Kommandant Garhammer. Somit haben durch die Umnutzung des Dachgeschosses auch andere Neufarner Vereine wie z.B. die Maibaumfreunde oder der Kameradschaftsverein ein Vereinsheim für gemütliche Stunden erhalten. Um ein weiteres Highlight zu schaffen, eine ca. 60m2 große Dachterrasse mit Süd-Westausrichtung, die auch einen guten Überblick über Neufarn ermöglicht, wurde die Erweiterung des Gebäudes bewusst als Flachdachbau ausgebildet. Die restliche Dachfläche über der Fahrzeughalle wird zur PV-Nutzung verwendet.

Ein großes Einweihungsfest soll  im kommenden Jahr stattfinden.

 

v.l.: Florian Huhndt, Feuerwehrsachbearbeiter der Gemeinde Vaterstetten, Stellvertretender Kommandant Markus Föstl, Architekt Alexander Grund, Gemeinderat Benedikt Weber, Stephan Föstl, Roland Kronberger, Kommandant Andreas Garhammer, Vaterstettens Erster Bürgermeister Leonhard Spitzauer, Ralf Schloemilch, Leiter Gebäudemanagement, Projektbetreuerin Katharina Koopmann-von Weymarn und Bauamtsleiterin Brigitte Littke. (Foto: Rathaus Vaterstetten)