Zu wenig Corona-Impfstoff, stattdessen AstraZeneca-Dosen, die nicht verimpft werden dürfen – und keine Terminvergabe für Erstimpfungen bis Ende Juni. Im Landratsamt Ebersberg ist man verärgert über die Impfstoff-Praxis der bayerischen Staatsregierung.
„Aufgrund mangelnder Impfstofflieferungen und der Sperrung für Ersttermine in der BayIMCO-Software lagen die täglichen Erstimpfungen im Impfzentrum Ebersberg seit 25. Mai 2021 nur im ein- oder zweistelligen Bereich“, heißt es in einer Mitteilung des Landratsamts von heute. Und weiter: „Allerdings lagert im Impfzentrum derzeit Impfstoff von AstraZeneca, den der Landkreis über Sonderlieferungen erhalten hat.“ Dieser dürfe jedoch, laut Vorgabe vom zuständigen Ministerium, nicht vom Impfzentrum verimpft werden. Der Landkreis Ebersberg ist bestrebt diesen Missstand schnellstmöglich zu beheben.
„Die Sperrung zur Vergabe von Terminen zur Erstimpfung soll laut Regierung erst zum 29. Juni aufgehoben werden“, heißt es in der Mitteilung des Landratsamts. Dies stehe im direkten Widerspruch zu den Aussagen von Staatsminister Klaus Holetschek vom Dienstag dieser Woche, der zusagte: „Wir werden auch in den Impfzentren jetzt wieder Erstimpfungen haben.“
Corona-Impfung: 46,21 Prozent Impfquote im Landkreis Ebersberg
Bis heute haben 66.489 Menschen im Landkreis Ebersberg eine Coronavirus-Erstimpfung erhalten. 25.397 Impfungen davon haben Hausärzte vorgenommen. 705 wurden in der Kreisklinik geimpft. 7.628 der Geimpften sind über achtzig Jahre alt. Bereits zum zweiten Mal geimpft sind 38.949 Landkreisbürgerinnen und –bürger. 7.055 von ihnen sind achtzig Jahre und älter. 10.091 Zweitimpfungen erfolgten in Hausarztpraxen, 593 in der Kreisklinik. Der Landkreis Ebersberg hat jetzt eine Impfquote von 46,21 Prozent. Bereits vollständig geimpft mit Erst- und Zweitimpfung sind 27,07 Prozent der Landkreisbewohner. Ab sofort können Geimpfte auch in Ebersberg den bundesweiten digitalen Impfpass erhalten.
In der Kreisklinik wird derzeit niemand aufgrund einer COVID-Erkrankung behandelt und es gibt lediglich vier Verdachtsfälle.
Impfzentrum Ebersberg: immer in den Schlagzeilen
Ob ein Gespräch zwischen Deutschlands jüngstem Impfzentrumsleiter und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn oder den eigens entwickelten Impfpass. Das Impfzentrum Ebersberger hat es schon häufig in die Medien geschafft. Erst vergangene Woche war der Bayerische Rundfunk wieder für einen Dreh in Ebersberg, wie der offizielle Instagram-Account des Impfzentrums berichtet hat: