Der Radweg von Ebersberg nach München könnte zumindest auf Haarer Gemeindegebiet zügiger umgesetzt werden, wenn die Stadt München mitzieht. Davon ist Haars Bürgermeister Andreas Bukowski (CSU) überzeugt. In einem offenen Brief an den Stadtrat plädiert Bukowski jetzt dafür, die entsprechenden Flächen in Gronsdorf unabhängig von der Entwicklung des Schulcampus freizugeben. Auch die anderen relevanten Grundstückseigentümerinnen und -eigentümer habe die Gemeinde bereits kontaktiert.
Haar hat die Trasse auf seinem Gebiet bereits 2019 im integrierten Mobilitätskonzept beschlossen. In seinem Schreiben an Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter bezieht sich Bukowski auf das jüngst vorgestellte Konzept der Grünen für einen „schnellen Radweg München-Ebersberg“ (B304.de berichtete), was er ausdrücklich begrüße. „Die Gemeinde Haar hat sich mit ihrem im letzten Sommer beschlossenen integrierten Mobilitätskonzept ausdrücklich für einen Ausbau der Fahrradinfrastruktur, insbesondere der überregionalen Fahrradwege ausgesprochen“, schreibt Haars Bürgermeister. Und weiter: „Damit wir dieses Ziel möglichst schnell erreichen, müssen die Voraussetzungen geschaffen werden. Hierzu brauchen wir in erster Linie die Zustimmung der maßgeblichen Grundstückseigentümer, wozu die Landeshauptstadt München auf Haarer Flur im Bereich Gronsdorf gehört.“
Eine durchgängige Fahrradverbindung zwischen Trudering und den östlich gelegenen Gemeinden sieht der Haarer Rathaus-Chef als Standortvorteil für seine Gemeinde. „Für den motorisierten Verkehr lehnen wir eine Durchfahrt zum Rappenweg ab, solange kein schlüssiges Verkehrskonzept für den ganzen Bereich vorliegt. Fürs Fahrrad macht das aber jetzt schon Sinn, denn so halten wir die Beziehungen zu den Nachbarn offen. Davon profitieren unsere Geschäfte, unsere Unternehmen und letztlich wir alle.“
An der Idee des aufgeständerten Radschnellwegs auf der B304 halten die Initiatoren um Bürgermeister Andreas Bukowski indessen weiter fest. „Die Bahnparallele wäre ein erster Aufschlag und durchaus ein Gewinn. Einen wirklichen Radschnellweg ersetzt sie nicht“, so der Haarer Rathaus-Chef.