Anders als das „überdimensionierte CSU Luftschloss auf Stelzen“ ließe sich ein schneller Radweg von München bis Ebersberg auch mit vergleichsweise geringem finanziellen Aufwand realisieren, sagt der Vaterstettener Grünen-Gemeinderat David Göhler. Gemeinsam haben Grüne aus München, Haar, Grasbrunn und dem Landkreis Ebersberg eine 25 Kilometer lange Trasse erarbeitet, die weitestgehend entlang der S-Bahnlinie verläuft und überwiegend vorhandene Wege nutzt. Am 20. April soll das Konzept der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Während u.a. die CSU-Bürgermeister von Haar und Vaterstetten, Andreas Bukowski und Leonhard Spitzauer, noch über einen Radschnellweg auf Stelzen an der B304 nachdenken, drücken die Grünen aufs Tempo. Über drei Monate habe man an einem Konzept gearbeitet, um eine schnelle, bequeme und kostenausgewogene Radverbindung vom Ostbahnhof bis Ebersberg zu konzipieren. Mit diesem Radweg solle eine ebenso alltagstaugliche wie familienfreundliche Trasse geschaffen werden, die Pendler und Freizeitradler komfortabel zum Radeln einlädt – und das zu finanzierbaren Konditionen.
„Bayern hinkt leider seit Jahren beim Ausbau von Fahrradwegen hinter anderen Bundesländern her, obwohl bereits einfache Maßnahmen die Situation gerade von kleineren Gemeinden erheblich verbessern würden“, sagt Mitchell Nelson, Grünen-Gemeinderätin in Grasbrunn. Doch von den fünf Radschnellwegen, die derzeit untersucht werden und die die Stadt München künftig mit den Umlandgemeinden und der Region verbinden sollen, führt keiner in den Südosten Richtung Ebersberg. Dabei entspräche eine solche Trasse, laut dem Haarer Gemeinderat Ulrich Leiner (Grüne), nicht nur dem Bedarf von Pendlern, er würde auch eine attraktive Freizeitnutzung im Umland ermöglichen.
Die von den Grünen erarbeitete Trasse verbindet auf über 25 Kilometern – weitgehend abseits des Autoverkehrs – Stadt und Umland. Kombinierte Rad- und Fußgängerbrücken über vielbefahrene Autostraßen würden das Fortkommen beschleunigen und die Verbindungen zwischen den beteiligten Gemeinden und Ortsteilen erheblich verbessern, heißt es in der Mitteilung. Gleichzeitig würde der schnelle Radweg sowohl die S-Bahn wie auch die B304 entlasten, da mit steigender Zahl von E-Bikes selbst die Entfernung Ebersberg-München für immer mehr Pendler täglich fahrbar würde.
„Der finanzielle Aufwand ist verglichen mit dem überdimensionierten CSU-Luftschloss auf Stelzen extrem günstig“, so David Göhler, der für die Grünen im Vaterstettener Gemeinderat sitzt. „An den meisten Stellen müsste nur asphaltiert werden, damit der Weg alltagstauglich wird. Außerdem gibt es coronabedingt aktuell staatliche Förderungen – wenn wir heuer die Umsetzung starten.“ Jetzt brauche es schnelle Entscheidungen, fordert Göhler.
Weitere Informationen zum schnellen Radweg von Ebersberg zum Münchner Ostbahnhof sowie eine detaillierte Beschreibung der Strecke finden sich auf der Website: https://schneller-radweg-muenchen-ebersberg.de
Am 20. April findet um 19.30 Uhr eine öffentliche Vorstellung des Konzepts im Rahmen einer Videokonferenz mit Bürgerdialog statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Den Link zur Einwahl finden Interessierte unter: https://schneller-radweg-muenchen-ebersberg.de/infoabend/