Versuchter Trickbetrug

von Markus Bistrick

Der so genannte Enkeltrick ist eine besonders hinterhältige Form des Betrugs, der für Opfer oft existenzielle Folgen haben kann. Sie können dadurch hohe Geldbeträge verlieren oder sogar um Ihre Lebensersparnisse gebracht werden. Am Montag (18.5.) erst versuchte ein anonymer Anrufer bei einem Baldhamer Rentnerehepaar 20.000 Euro zu ergaunern. Seit einigen Wochen häufen sich die Fälle, wie die Polizei Poing auf B304.de-Anfrage mitteilt.

Mit den Worten „Rate mal, wer hier spricht“ oder ähnlichen Formulierungen rufen Betrüger bei meist ältere und allein lebende Personen an, geben sich als Verwandte, Enkel oder auch gute Bekannte aus und bitten kurzfristig um Bargeld. Als Grund wird ein finanzieller Engpass oder eine Notlage vorgetäuscht, beispielsweise ein Unfall, ein Auto- oder Computerkauf. Die Lage wird immer äußerst dringlich dargestellt. Oft werden die Betroffenen durch wiederholte Anrufe unter Druck gesetzt. Sobald das Opfer zahlen will, wird ein Bote angekündigt, der das Geld abholt.

Im konkreten Fall hatte eine bislang unbekannte, männliche Person am gestrigen Montag (18.5.) bei einem Rentnerehepaar in Baldham angerufen und sich als Schwiegersohn des Paares ausgegeben. Er erzählte von Geldproblemen und verlangte 20.000 Euro. Er fragte dazu auch nach Wertgegenständen im Haus, die veräußert werden könnten, um seine Schulden zu begleichen. Das Paar ging nicht auf die Forderungen ein und informierte umgehend die Polizei in Poing. Dort sagte man uns auf B304.de Anfrage, dass sich die Fälle in den vergangenen Wochen im gesamten Landkreis aber auch im Landkreis München häuften. In diesem Zusammenhang ruft die Polizei zu erhöhter Wachsamkeit auf.

Tipps Ihrer Polizei gegen den Enkeltrick:

  • Seien Sie misstrauisch, wenn sich jemand am Telefon nicht selbst mit Namen vorstellt.
  • Legen Sie einfach den Telefonhörer auf, sobald Ihr Gesprächspartner Geld von Ihnen fordert.
  • Vergewissern Sie sich, ob der Anrufer wirklich ein Verwandter ist: Rufen Sie die jeweilige Person unter der bisher bekannten und benutzten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen.
  • Geben Sie keine Details zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis.
  • Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
  • Informieren Sie sofort die Polizei über die Notrufnummer 110, wenn Ihnen ein Anruf verdächtig vorkommt.
  • Wenn Sie Opfer geworden sind: Wenden Sie sich an die Polizei und erstatten Sie Anzeige.

 

(Symbolfoto: www.fotolia.de / Datei: #69306807 | Urheber: De Visu)