Einer für alle

von Eva Bistrick

Mechatroniker hätte er sich vorstellen können. Oder Polizist. Etliche Berufe standen einst auf der Möglichkeitenliste von Max Mack aus Purfing. Geworden ist er letztlich Vollblut-Gastronom. Rückblickend wohl die beste Entscheidung, denn nachdem sein Vater den „Purfinger Haberer“ von seiner Großtante übernommen hat und 20 Jahre neben seiner Tätigkeit als Controller eher vernachlässigt geführt hatte, nahm sich Sohn Max 2015 als Geschäftsführer des Traditionslokals an.


Ich bin Mundwerker“
Seit 2019 führt es der Hotelkaufmann als Eigentümer, doch dabei, so Mack, ist er eigentlich nur eines: mit Leib und Seele Gastgeber. Ein Wirt für alle. „Jeder soll das tun, was er am besten kann,“ so Mack. „Andere sind Handwerker, ich bin Mundwerker.“ Der 36-jährige Familienvater von zwei Kindern weiß ganz genau, was er will und was den „neuen“ Purfinger Haberer, so wie er ihn sich vorstellt, ausmacht: regional, klassisch und modern, so soll er sein. Bei ihm können die vielen Stammgäste die Milzwurst und eine kühle Halbe genauso genießen wie das perfekt gegarte Sous-Vide Steak mit einem vollmundigen Glas Rotwein. Viele Investitionen und Innovationen hat er sich seither ausgedacht und umgesetzt: einen neuen Tresen, ansprechendes Holzmobiliar, eine richtig gute Kaffeemaschine.


„Bei uns gibt‘s keine Mango“
In der Küche übrigens steht sein jüngerer Bruder. Zusammen sind sie ein eingespieltes Team. „Wir haben eine kleine Karte, bei uns wird alles selbst gemacht.“ Alles, außer den Pommes, erzählt Mack auf seine ureigene verschmitzte Art, die könnten sie in den benötigten Mengen zwar auch selbst machen, aber auch nicht besser als er sie von seinem Zulieferer bekommt. Überhaupt, ohne das Vertrauen in die Partner geht nichts. Die, mit denen er arbeitet, stammen ausschließlich aus den anliegenden Orten. Den Winzer seines Vertrauens kennt er persönlich, das Fleisch kommt vom Landwirt aus Anzing, die Kartoffeln vom Nachbarbauern in Purfing, das Bier aus privat geführten Brauereien, das Gemüse von der Gärtnerei Böck. „Bei uns gibt´s halt keine Mango oder Avocado, da bin ich konsequent.“


Der Mann weiß, was gut ist. Einmal in der Woche geht Mack trotz der vielen Arbeit im eigenen Wirtshaus auswärts essen. Seine Begründung? „Weil ich Bock hab.“ Richtig so!