Zurück zu den Wurzeln?

von Markus Bistrick

Gibt es künftig noch einen gemeindlichen Christkindl-Markt in Vaterstetten, oder nicht? Und wenn ja, wo? Doch wieder am höchst umstrittenen Baldhamer Marktplatz oder doch am Volksfestplatz? Darüber soll jetzt ein Arbeitskreis aus Bürgermeister, Gemeinderatsmitgliedern und Vertretern des Vereinslebens entscheiden. Ein entsprechender Antrag der Grünen wurde gestern Abend vom Hauptausschuss einstimmig beschlossen.

“Uns ist wichtig, dass der Christkindlmarkt ein Fest für alle Bürger*innen ist und insbesondere auch die Vereine, VHS, Musikschule, Kirchen, Gewerbetreibenden, usw. mit eingebunden werden”, erklärt Grünen-Gemeinderat Felix Edelmann gegenüber B304.de. Besonders begrüßenswert sei es, wenn sich dabei auch Bürger selbst engagieren und mitorganisieren. Angeblich hätten sich bereits zwei engagierte Bürgerinnen bei der Gemeinde gemeldet, die ein neues Konzept für den Christkindlmarkt vorgeschlagen haben, bei dem auch die Vereine wieder mehr mit einbezogen würden.

Zur Erinnerung: Bevor der Christkindl-Markt vor einigen Jahren auf den Baldhamer Marktplatz umgezogen ist, wurde er federführend von engagierten Bürgern organisiert und immer am 1. und 3. Adventswochenende im Wechsel vor dem Rathaus und auf dem Bahnhofplatz in Baldham veranstaltet.

“Nun müssen wir etwas Neues wagen”

Der Baldhamer Marktplatz stand von Anbeginn in der Kritik, unter anderem weil es dort auch bei Windstille unangenehm zieht. Deshalb wird der gemeindliche Christkindl-Markt nicht mehr an diesem Ort stattfinden. “Der Christkindlmarkt braucht eine Runderneuerung. Er hat in den letzten Jahren an Zuspruch verloren”, hatte der Wirtschaftsreferent des Gemeinderats, Michael Niebler (CSU) gestern in der Sitzung gesagt. “Nun müssen wir etwas Neues wagen.”

Nicht nur über das Konzept, sondern auch über die Location soll der Arbeitskreis beraten und entscheiden. Und das übrigens noch in diesem Jahr, so dass – wenn es die Corona-Lage im Dezember zulässt – schon heuer der “neue” Christkindl-Markt an den Start gehen kann.

Schon einmal hatte sich der Gemeinderat kürzlich mit der Thematik beschäftigt. Damals ging es um ein “Weihnachtsdorf” auf dem Volksfestplatz, was von einem örtlichen Veranstaltungsbüro organisiert werden hätte sollen. Doch das Konzept viel damals durch. Das „Weihnachtsdorf“ sei ein interessanter Vorschlag gewesen, der auch die ganze Diskussion ins Rollen gebracht habe, sagt Felix Edelmann. “Allerdings war der Vorschlag noch zu unausgegoren, ein überzeugendes Konzept lag nicht vor. Außerdem hätte sich durch die stärkere Ausrichtung auf Besucher von außerhalb der Gemeinde der Charakter recht stark verändert.”