Wir wünschen frohe Weihnachten

von Markus Bistrick

Was für ein Scheiß-Jahr. Natürlich wissen wir, dass die Zeit weiter fließt und Jahreszahlen nur Zahlen sind. Nichts hört am 31. Dezember einfach auf (Corona schon gar nicht), nichts beginnt – von einigen Gesetzen und Verordnungen abgesehen – am 1. Januar wirklich neu. Aber es gibt begründete Hoffnung. Und, ganz ehrlich: Recht viel schlimmer kann es auch nicht kommen.

 

Das Jahr 2020 wird als Corona-Jahr in die Geschichte eingehen und unser Leben in vielen Bereichen nachhaltig verändern. Das Virus ist dabei nicht nur Ursache, sondern vor allem Beschleuniger. Schon vor der Pandemie war unser Verhalten mitunter durchaus diskussionswürdig. Doch bei einem Leben auf der Überholspur bleibt keine Zeit, um über den Sinn nachzudenken und Bilanz zu ziehen. Die Zeit haben wir jetzt.

Die vergangenen zehn Monate haben uns deutlich vor Augen geführt, wie angreifbar und verwundbar wir sind. Dass Gesundheit unbezahlbar ist. Welche Bedeutung ein Lächeln, eine Umarmung haben. Wie wichtig ehrliche Partnerschaften sind – privat wie geschäftlich. Was Familie meint und Freundschaft wirklich bedeutet. Wie schön das eigene Zuhause, der Wohnort und eine lebendige Gemeinde sind. Und, dass selbst die modernste Technik, die Wärme und Verbindlichkeit eines persönlichen Treffens nicht ersetzen kann. Aber eben auch, dass einige Trends, die sich längst vor Corona abzeichneten, verschlafen wurden. Und: Welch kindliches Gemüt sich einige Mitmenschen doch bis ins hohe Alter erhalten haben. „Was darf ich jetzt noch?“ „Muss ich wirklich um 21 Uhr daheim sein?“ „Was soll das bringen und welche Strafe droht mir?“ Alles Fragen, die fürsorgliche und weitsichtige Eltern bis Anfang des Jahres nur vom eigenen Nachwuchs kannten, und jetzt gebetsmühlenartig von „Vater Staat“ beantwortet werden müssen. Was nach der Pandemie kommt? Hoffentlich wieder etwas mehr Eigenverantwortung, Selbstreflektion, Innovation, Mut zur Veränderung, Rücksicht und Solidarität.

In der Verzweiflung hat schon immer die Hoffnung geholfen. Auch diesem Spuk folgt ganz sicher ein Aufbruch. Dafür braucht es vereinte Kräfte und echten Zusammenhalt. Natürlich kennen wir die Zukunft nicht, aber wir können sie gemeinsam gestalten. Wir sind dabei.

Bleibt uns an dieser Stelle noch – so emotional angefasst wie selten zuvor – von ganzem Herzen ein besinnliches Weihnachtsfest und einen guten (wenn auch hoffentlich in dieser Form einzigartigen) Rutsch in ein gesundes Jahr 2021 zu wünschen.

Herzlichst das gesamte B304.de-Team

 

(Foto: adobestock / Floydine)