„Wie Ärzte zu Mördern wurden“

von Roland Karasek

Zwischen 1939 und 1945 wurden in Deutschland 300.000 psychisch erkrankte Menschen von Ärzten ermordet. Nach einer kurzen Darstellung der verschiedenen Phasen dieser “Tötungsmaschinerie” sollen eingehender die vielschichtigen Gründe erörtert werden, die so viele Ärzte, darunter auch die Elite der deutschen Psychiatrie, veranlasste, aktiv und mitgestaltend die Krankenmorde durchzuführen.Haar und Kaufbeuren zeigt Michael von Cranach, die Handlungsmotivation der damaligen Täter.
Michael von Cranach, 1941 geboren, Psychiater und Autor, war von 1980 bis 2006 leitender ärztlicher Direktor des Bezirkskrankenhauses Kaufbeuren. Für die Aufarbeitung der Geschichte dieser Einrichtung als Heil- und Pflegeanstalt in der NS-Zeit wurde er 2006 von der Stiftung Erinnerung Lindau mit dem Marion-Samuel-Preis geehrt. Zu seinen neueren Veröffentlichungen gehören der gemeinsam mit Hans-Ludwig Siemen herausgegebene Band “Psychiatrie im Nationalsozialismus. Die Bayerischen Heil- und Pflegeanstalten zwischen 1933 und 1945” sowie diverse Beiträge zum Thema der nationalsozialistischen „Euthanasie“-Verbrechen. Michael von Cranach ist Mitglied des Arbeitskreises „NS-Euthanasie und Zwangssterilisation in München“ für das entstehende NS-Dokumentationszentrum. Der Vortrag an der vhs von Prof. Dr. Michael von Cranach ist Teil des Rahmenprogramms zu der von der Gemeinde Haar gezeigten Ausstellung „Im Gedenken der Kinder. Die Kinderärzte und die Verbrechen an Kindern in der NS-Zeit“, die bis zum 3. Juli im Rathaus der Gemeinde zu sehen ist.
Der vhs Vortrag ist gebührenfrei und findet am Donnerstag, den 22.05.2014 um 20:00 Uhr in der Mittelschule, St.-Konrad-Str. 7, Raum EG 19 statt.
Eine vorherige Anmeldung bei der vhs unter Angabe der Kursnummer 01042 ist jederzeit möglich. (Tel.: 456985-10; info@vhs-haar.de oder über www.vhs-haar.de)