Harold Faltermeier nennt sein Rezept “Ursula mit Rote Ranna”. Und: Nein, für dieses Gericht musste nicht die Tante Ursula “dran glauben”. Mit „Ursula“ ist die böse Krake Ursula aus Walt Disneys Zeichentrickfilm „Arielle“ gemeint. Vereint saßen die drei Kinder von Harold Faltermeyer damals vor dem Fernseher und schauten zum zigsten Mal dieses wunderschöne Märchen. Jedes Mal, wenn Ursula ihr Unwesen trieb, zuckten sie ängstlich zusammen. Irgendwann hatte Faltermeyer einen großen, frischen Oktopus ergattert und kochte ihn in einem Rotweinsud. Als er das Meeresgetier aus dem Topf nahm, kamen die drei in die Küche: „Ha, da is’ sie ja, die böse Ursula! Juhu, jetz’ is’ sie tot!“ Die Kinder hatten ihre Gaudi. Beim Essen wurde noch so manche Szene aus dem Film erzählt, während Stück für Stück die „Ursula“ verspeist wurde.
Rezept von Harold Faltermeyer
Zutaten:
1 ganzer Oktopus, ca. 2 kg
1 Flasche Rotwein
1⁄2 l Rotweinessig
4 EL bunte Pfefferkörner
2 EL Kümmel
100 g Salz
1 unbehandelte Zitrone
1 kg Rote Beten
Arganöl, Balsamessig, Zimt
bunter Pfeffer aus der Mühle, Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Vorbereitung: Den Oktopus waschen. Rote Beten schälen und in ca. 5mm dicke Scheiben schneiden.
In einem großen Topf 4 l Wasser, den Rotwein, Essig, Pfeffer, Kümmel und das Salz geben. Die Zitrone waschen, in der Mitte durchschneiden, den Saft und die ausgedrückten Hälften dazugeben. Den Oktopus mit dem Kopf nach oben dazu und auf höchster Stufe fast zum Kochen bringen. Die Hitze reduzieren, Deckel so darauf, dass Dampf entweichen kann, und 70 Minuten garen. Den Oktopus entnehmen und, wenn nötig, auf ein Backblech legen, mit Alufolie leicht abdecken und im Ofen bei ca. 60 C warmhalten. Den Sud aufbewahren.
Währenddessen das Arganöl in einer Pfanne heiß werden lassen und die Rote-Bete-Scheiben darin sautieren, bis sie etwas weich werden, aber noch einen guten Biss haben. Den Balsamessig dazugeben. (Sehr gut eignet sich eine Balsamico-Sprühflasche, weil der Essig dadurch gut zu dosieren ist und gut verteilt wird.) Mit Salz, etwas Zimt und buntem Pfeffer abschmecken. Den Oktopus aus dem Ofen nehmen und die Tentakel abtrennen. Man möge mir verzeihen, aber den Kopf entsorge ich immer, da das Kopffleisch immer etwas zu fischig schmeckt. Auf heißem Teller zusammen mit der Roten Bete anrichten und servieren.
Reste-Verwertung:
Da ein Oktopus, wie der Name schon sagt, acht Arme bzw. Tentakel hat (octo lat. = acht), bleiben wahrscheinlich vier über. Daraus kann man einen wunderbaren Salat machen. Die Tentakel in Stücke schneiden, mit Rotweinessig, Olivenöl und etwas von dem Sud mischen. Ein wenig frisch gepressten Zitronensaft und zum Schluss fein gehackte Petersilie dazugeben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken, ziehen lassen und kalt servieren. Köstlich!