“Umleitung nicht akzeptabel”

von Markus Bistrick

Im Rathaus gehen zahlreiche Beschwerden wegen der zusätzlichen Verkehrsbelastung der Feldkirchener Straße und Ottendichler Straße in Weißenfeld sowie der Dorf- und Möschenfelderstraße in Vaterstetten ein. Insbesondere ab der Kreisverkehrsanlage in Vaterstetten bis nach Weißenfeld in Richtung Feldkirchen bzw. A 94 entstehen insbesondere zu den Hauptverkehrszeiten erhebliche Staus durch eine Umleitungsstrecke. Nach Auskunft des zweiten Bürgermeisters, Martin Wagner, hält die Gemeinde die Beschwerden der Autofahrer für berechtigt und die Umleitung des Verkehrs aus Haar über Weißenfeld für nicht akzeptabel, wie es in einer Mitteilung aus dem Rathaus heißt. Insbesondere nutzen auch große Lkw-Sattelschlepper die Umleitungsstrecke.

Das staatliche Bauamt Freising baut im Bereich der Bundesstraße 471, Ortsdurchfahrt Ottendichl eine Linksabbiegespur mit Ampelanlage auf Höhe der Andreas-Kasperbauer-Straße. Die Arbeiten dauern noch bis Oktober 2019, so dass nach der Ferienzeit aus Sicht der Gemeinde mit einer weiteren Verschärfung der Verkehrssituation zu rechnen ist.

Im März 2019 wurde die Gemeinde Vaterstetten in Vorbereitung auf die vorgenannte Straßenbaumaßnahme in Ottendichl um eine fachliche Stellungnahme zu der geplanten Umleitungsstrecke über Weißen-feld und Vaterstetten gebeten. Die Gemeinde Vaterstetten lehnte die Umleitungsstrecke über Vaterstetten und Weißenfeld ab, da von Anfang an befürchtet wurde, dass es bei der Einmündung der untergeordneten EBE 17 in die EBE 4 in Weißenfeld zu erheblichen Rückstauungen kommen wird, wenn zusätzlich ca. 8.000 Fahrzeuge von der gesperrten B 471 aufgenommen werden müssen. Dies ist nun eingetreten. Hinzu kommt, dass die A 99 täglich überlastet ist und durch die langwierige Baustellentätigkeit dort, die Umleitungsstrecke über Vaterstetten ohnehin bereits als Ausweichstrecke genutzt wird.

Die Verkehrsbehörde im Landratsamt Ebersberg schloss sich der Auffassung der Gemeinde Vaterstetten vollumfänglich an. Landratsamt Ebersberg und Gemeinde Vaterstetten haben die Zustimmung zur Umleitung versagt und die Prüfung alternativer Umleitungsstrecken gefordert.

Das für die Umbaumaßnahme und Umleitung zuständige Staatl. Bauamt Freising ging auf die Bedenken zum Verkehrszuwachs und Rückstau nicht ein. Inwieweit von der zuständigen höheren Verkehrsbehörde tatsächlich Alternativen geprüft wurden, entzieht sich der Kenntnis der Gemeinde Vaterstetten. Das Staatl. Bauamt Freising und das Landratsamt München wurden über die verkehrlichen Unzulänglichkeiten und die Beschwerden informiert.

Martin Wagner bedauert, dass die Gemeinde leider keine Handhabe gegenüber den vorgenannten Verkehrsbehörden habe. Es werde sich deshalb aller Voraussicht nach an den nun herrschenden Verkehrsverhältnissen bis Oktober 2019 leider nichts ändern. Beschwerden bezüglich der Verkehrszunahme und des werktäglichen Rückstaus, die durch die Umleitungsstrecke in den Weißenfeld und Vaterstetten ausgelöst werden, sollen am besten direkt an die zuständige Verkehrsbehörde im Landratsamt München oder an das Staatl. Bauamt Freising gerichtet werden.

(Symbolfoto: Adobe Stock / Mario Hoesel)