Theater im Gespräch

von b304

Was man nicht alles über das Theater gehört und gelesen hat seit der Pandemie. Die
Zuschauer würden nicht mehr zurückkommen, sich nicht für das Angebot interessieren und junge Menschen hätten sowieso ihre eigene, meistens digitale Art und Weise, sich mit der Kunst zu beschäftigen. Das alles konnte der Intendant des Theaters am Gärtnerplatz in München, Herr Josef E. Köpplinger, im Rahmen eines Vortrags in den Räumen der Musikschule Vaterstetten nicht bestätigen. Bei einem kurzweiligen Abend durften zahlreiche Zuschauer und Theaterliebhaber Herrn Josef E. Köpplinger im Gespräch mit dem VHS Geschäftsführer Dr. Helmut Ertel erleben, viel über den Theaterbetrieb wie auch über die Person Köpplinger erfahren. Der gebürtige Niederösterreicher erzählte über seinen Werdegang, vom Pianisten bis zum gefragten Regisseur, der ihn von Wien über Deutschland bis in die Schweiz, nach England, Amerika und Japan führte. Sein Repertoire umfasst alle Sparten, von Schauspiel über Oper bis zu Operette und Musical.

Josef E. Köpplinger im Gespräch mit Hemut Ertel (Foto: VHS Vaterstetten)

Seit der Spielzeit 2012/13 ist er Intendant des Gärtnerplatztheaters, des zurzeit am meisten ausgelasteten Theaters in München, wie auch Träger zahlreicher Kulturpreise. Wie macht er das? Wenn man ihm zuhört, stellt man schnell
fest, dass Herr Köpplinger ein Macher ist, der gerne anpackt. In der Coronazeit hat er sich nicht aus der Ruhe bringen lassen, manche Entscheidungen selbst mutig getroffen, und irgendwie immer weiter gemacht. Jugendarbeit treibt er stetig voran, obwohl, wie er sagt, es sehr viel Zeit und Geld kostet. Das Wort, das Herr Köpplinger sehr oft an diesem Abend auf seine lakonische und bestimmte Art erwähnt hat, ist „Handwerk“, und das ist letztendlich auch der Grund für seinen Erfolg. Mit seinem “Handwerk“ kann Herr Köpplinger sogar die Theaterkritiker und Journalisten bezwingen – zu hundert Prozent!

Den musikalischen Part übernahm die erst 12-jährige Pianistin Vasilisa Vastevych aus der Klavierklasse Martina Hußmann. Vasilisa kam vor einem Jahr als Flüchtlingskind mit ihrer Mutter aus Kiew nach
Vaterstetten und hat den großen Traum Konzertpianistin zu werden. In Kiew war sie bereits in einem Musikelitegymnasium und in ihrem ersten Jahr hier in Vaterstetten arbeitete sie weiter beharrlich an ihrem Traum. Hier wird sie optimal von Martina Hußmann betreut und gefördert. Vasilisa konnte das Publikum mit ihrem lyrischen und romantischen Spiel am Konzertflügel begeistern. Die Veranstaltung entstand in Kooperation zwischen Musikschule und VHS Vaterstetten unter Initiative von Christian Brudereck. Der Livestream kann unter https://www.youtube.com/watch?v=9lel5tpwxIY nachverfolgt werden.