Spende für Sport nach 1

von b304

Turnen, Fußball oder Tennis spielen, Taekwondo trainieren oder Schwimmen üben – sich einfach bewegen und zwar jeder, der möchte: Das ist es, was das Angebot „Sport nach 1“ des TSV Haar gemeinsam mit den Grundschulen allen ihren Schulkindern möglich macht. Und zwar schon seit Jahren zum Nulltarif. Damit das Programm auch in diesem Schuljahr wieder starten konnte, gab die Bürgerstiftung gemeinsam mit der Gemeinde Geld dazu – ganze 6.000 Euro.
So ein Schultag kann schon mal richtig lange sein – und nicht selten sitzen die Kinder dabei die meiste Zeit an ihren Tischen. Da ist es natürlich von größtem Wert, wenn nach Ertönen des Schulgongs der Weg der Schülerinnen und Schüler nicht etwa heim an die Handys oder die Spielkonsolen führt, sondern direkt in die Sport- oder Schwimmhalle. Doch längst nicht alle Familien können es sich leisten, ihren Nachwuchs in Sportvereinen anzumelden – ihnen muss finanziell etwas unter die Arme gegriffen werden. Genau das kann “Sport nach 1” – eine Initiative des Bayerischen Kultusministeriums und des Bayerischen Landes-Sportverbands – leisten. “Sport nach 1” ist somit ein wichtiges Bindeglied zwischen dem schulischen Sportunterricht und dem Breiten- und Leistungssport im Verein.

Riesige Nachfrage

Nach den langen zweieinhalb Pandemie-Jahren ist die Bewegung und vor allem auch das Miteinander wichtiger denn je für den Nachwuchs. Und der Nachholbedarf scheint auch riesig. „In diesem Schuljahr haben wir die meisten Teilnehmer und die höchste Kursanzahl seit Bestehen von “Sport nach 1” – und das sind immerhin schon 15 Jahre“, erklärt Ralf-Ulrich Machwirth, Geschäftsführer des TSV Haar. Auch Petra Kienbacher, Sportbeauftragte der Konrad-Grundschule ist überwältigt: „Die Nachfrage für alle Kurse ist so groß, dass wir zum Beispiel im Turnen, Tennis und Fußball jeweils zwei Kurse hintereinander organisieren und neue Einteilungen finden mussten.“ Am meisten freut sie sich aber über die Möglichkeit, erneut Schwimmkurse für Anfänger anbieten zu können – eine lebenswichtige Grundkompetenz, die Petra Kienbacher unbedingt allen Kindern auf ihren Lebensweg mitgeben möchte. „Gerade nehmen wir die ersten Seepferdchenprüfungen ab. Da haben wir wieder leuchtende, stolze Kinderaugen – das ist einfach ein schönes Weihnachtsgeschenk“, sagt sie. Direkt nach den Weihnachtsferien beginnen dann schon die nächsten 30 Schwimmanfänger der Jagdfeld- und Konrad-
Grundschule mit ihren Kursen.

Großes Unterstützerteam

Stehend: Sante Ciavarella (Bäder Gemeinde Haar), Ewald Lindmeier (2. Vorsitzender TSV Haar), Jürgen Partenheimer (Vorstandsvorsitzener Bürgerstiftung Haar), Ralf-Ulrich Machwirth (Geschäftsführer TSV Haar), Dr. Andreas Bukowski (Bürgermeister), Nathalie Rietzler (Turnen), Alexandra Pawelczak (Schwimmen), Petra Kienbacher (Sportbeauftragte St. Konrad Grundschule und Organisatorin Sport nach 1), Kira Ostrowski (FSJ TSV), Andrea Fodor (Taekwondo), sitzend v.l. Lisa Kienbacher und Emil Ecker (FSJ TSV) umrahmen einige Sport nach1-Kinder. (Foto: Gemeinde Haar)

Natürlich kann Petra Kienbacher diesen Andrang nicht alleine bewältigen. Das Trainer-Team ist groß: Die Schwimmlehrer-Gruppe besteht neben der Sportbeauftragten auch noch aus Alexandra Pawelczak, Katharina Ott sowie Julia und Lisa Kienbacher, Andrea Fodor ist Schwarzgurt-Taekwondo-Lehrerin und gibt gemeinsam mit der FSJlerin Kira Ostrowski Kurse in dem Selbstverteidigungssport. Das Fußballtraining absolviert Ostrowski gemeinsam mit ihrem FSJ-Kollegen Emil Ecker, der zudem gemeinsam mit Nathalie Rietzler auch die Sport-nach-1-Turnstunden der Schulkinder anleitet. Den richtigen Aufschlag im Tennis bringt Melanie Karalic dem Nachwuchs bei. „Und dann haben wir auch sonst noch die volle Unterstützung vom TSV Haar und der Gemeinde“, schwärmt Kienbacher. Der Bäderleiter Sante Ciavarella hält die Schwimmhallen frei, der Sportparkleiter Oliver Eberle findet stets eine Halle für die Sport nach 1-Kurse, schiebt dabei sogar die Sportgeräte von einer zur nächsten Turnhalle, damit die Kinder überall turnen können. Ein großes Team, das Hand in Hand für die Kinder zusammenarbeitet. Trotz des Personalmangels, mit dem auch der Sportbereich seit Corona zu kämpfen hat, wurde jede Möglichkeit, jede unbelegte Hallenzeit, jeder freie Trainer eingeplant – mit diesem tollen Ergebnis. Natürlich kostet das alles auch – und ohne die 6.000-Euro-Spende wäre es nicht umsetzbar. Die Gemeinde und die Bürgerstiftung sehen das Geld in “Sport nach 1” sehr gut investiert – in Spaß, Gesundheit und ein großes Miteinander der Kinder. „All das unterstützen wir finanziell natürlich sehr gerne“, sind sich Bürgermeister Dr. Andreas Bukowski und Jürgen Partenheimer, Vorstandsvorsitzender der Bürgerstiftung Haar einig.