Seit Januar 2012 ist die ehrenamtliche Sicherheitswacht der Polizei in Haar im Einsatz. Anfang Oktober ist Verstärkung dazugestoßen. Mit Jörg Tarant und Simone Wieland sind mittlerweile sechs geschulte Männer und Frauen vorwiegend in den Abendstunden und immer im Duo unterwegs in den Straßen Haars, um nach dem Rechten zu sehen. Zu erkennen sind sie an neonfarbenen Ärmelschonern und am Brustschild mit dem Aufdruck „Sicherheitswacht“.
Start und Zielpunkt der rund dreistündigen Streife ist die Polizeiinspektion in der Rechnerstraße. Zur Ausrüstung gehören Handy, Tierabwehrspray, Latexhandschuhe, Spritzenbehälter, Taschenlampe, Notizbuch und eine kleine Bordapotheke sowie ein Ortsplan. „Die Leute, vor allem ältere Menschen und Jugendliche sprechen uns an, fragen nach dem Weg oder nach unserer Arbeit “, sagt Tarant. „Im Prinzip“, resümiert Bürgermeister Helmut Dworzak, „verrichten Sie die Aufgabe des klassischen Dorfpolizisten, den es heutzutage nicht mehr gibt.“ Der habe seine Pappenheimer gekannt und wusste, wo er häufiger hinschauen musste.
Die Einsatzgebiete der Sicherheitswacht werden von der PI 27 in Haar festgelegt. „Natürlich reagieren wir auf aktuelle Vorkommnisse.“ Zur Standardroute gehören der Ortskern mit Bahnhof, das Jagdfeld, der Sportpark und auch das Klinikgelände Haar II. „Die vielen leerstehenden Gebäude locken manchmal Leute an, die da nicht hingehören“, sagt Schilling. Die Ortsteile Gronsdorf, Salmdorf und Ottendichl hingegen und auch Unter-Haar werden bislang nicht bestreift.
„Haar ist sehr sicher“, sagt Simone Wieland. „Es beruhigt die Menschen, wenn Sie uns abends treffen.“ Darin sieht auch Bürgermeister Dworzak die Hauptaufgabe der Sicherheitswacht. Deshalb fahre man in Haar auch ein zweistufiges Sicherheitskonzept. Neben der ehrenamtlichen Sicherheitswacht ist in den Sommermonaten ein privater Sicherheitsdienst in Haar im Einsatz. „Die Kernzeit für die Sommerpartys liegt zwischen 1 und 3 Uhr nachts. Das ist einer ehrenamtlichen Einsatzgruppe nicht mehr zuzumuten. Da müssen die Profis ran.“ Für die anderen klingelt in der Früh nämlich der Wecker, weil die eigentliche Arbeit ruft.
Im Bild von links: Jörg Tarant, Simone Wieland, PI27 Dienststellenleiter Karl-Heinz Schilling und Bürgermeister Helmut Dworzak. (© Petra Schönberger / Gemeinde Haar)