Benno Schmitz wurde in der Jugend des FC Bayern ausgebildet. Seit 2018 war der 29-jährige Rechtsverteidiger Profi-Kicker beim 1. FC Köln. Dieser Tage läuft der Vertrag des gebürtigen Münchners aus. Wann immer seine Spiele im Fernsehen liefen, stand seine Mutter auf dem Harthausener Golfplatz. „Ich kann mir das nicht anschauen, für mich ist das sehr anstrengend, weil ich innerlich und äußerlich ‚mitspielen‘ würde“, sagt Karin Schmitz, die seit 2020 in Neukeferloh wohnt und mit einem ehemaligen Löwen-Spieler verheiratet war. Ihr Schwiegersohn kickt bei Dynamo Dresden.
Ein renoviertes, modern eingerichtetes Einfamilienhaus in Neukeferloh. Seit vier Jahren wohnt und arbeitet hier Karin Schmitz, die Gründerin und Vorsitzende der „Dr. Geisenhofer Stiftung für Kinder und Jugendliche“. Der 2020 verstorbene Inhaber der renommierten Frauenklinik am Englischen Garten, Dr. med. Hans Ludwig Geisenhofer, war der Lebenspartner ihrer Mutter und wollte nach seiner Zeit als „Geburtshelfer“ etwas an Kinder zurückgeben. Mit einem Startkapital von einer Million Euro sammelt Karin Schmitz nun Spendengelder und kümmert sich äußerst engagiert um die Förderung von benachteiligten Kindern und Jugendlichen – etwa in Form von Kindersicherheitstrainings, Schwimmunterricht, kostenlosem Frühstück und auch Ausflüge, die sich diese Kinder so nie hätten leisten können. Wenn Karin Schmitz über die Karriere ihres Sohnes spricht, der seit 2018 mit seiner Frau Catharina und den beiden Kindern in Köln lebt, dann tut sie das auf den ersten Blick so abgeklärt, als sei es nichts besonderes, einen Profi-Kicker in der Familie zu haben. Doch im Gespräch spürt man, dass sie schon sehr stolz ist, auf all das was ihr Benno erreicht hat.
Ja, Talent müsse man sicher haben, aber eben auch eine ganze Menge Glück, sagt sie. Etwa, dass man von Verletzungen verschont bleibe und Menschen an der Seite habe, die deine Fähigkeiten auch erkennen. Damit meint sie ausdrücklich die Möglichkeit des Kindes sich frei entfalten zu können, was bedeutet, dass man als Elternteil keinen unnötigen Druck ausüben sollte. „Druck geht gar nicht, egal ob beim Sport oder beim Erlernen eines Instruments.“ Das Wichtigste sei die Leidenschaft des Kindes, dann gehe es selbst seinen Weg. „Nachdem ich das bei meinem Ex- Mann gesehen habe, der für 1860 München gespielt hat, hatte ich sogar gehofft, dass Benno nicht Fußball-Spieler wird, aber Bälle waren schon immer alles für ihn“, sagt sie.
Schon als Einjähriger habe sich Benno aus Stühlen ein Tor gebaut und immer wieder „1:0 gewonnen!“ gerufen. Damals wohnte die Familie noch in Neubiberg. Der FC Bayern München war auf die erfolgreiche Mannschaft vom SV Waldperlach, bei der er spielte, aufmerksam geworden und hatte sie zur Sichtung eingeladen. Benno und ein weiterer Mitspieler wurden genommen. Ihn habe als 7-Jährigen allerdings weniger der große FC Bayern interessiert, sondern viel mehr, dass da nur Jungs waren, die alle Fußball spielen konnten. Von 7 Uhr morgens bis 8 Uhr abends hieß es von da an: Schule, Hausaufgaben, Trainings – fast ein rundum Sorglos-Paket, organisiert vom FC Bayern. Die schulischen Leistungen seien dem Verein, aber auch ihr immer sehr wichtig gewesen. Denn es gibt auch noch ein Leben nach dem Fußball.
Wie das für Benno Schmitz genau aussieht, ist noch nicht klar. Sicher ist nur, dass er künftig nicht mehr für den 1. FC Köln spielen wird. Der 29-Jährige war der dienstälteste Stammspieler der Kölner. Doch offenbar hatte man sich nicht auf eine Vertragsverlängerung einigen können. Vielleicht sehen wir ihn ja künftig öfters in Neukeferloh.