Am Freitag (12. Januar) lud Vaterstettens erster Bürgermeister Leonhard Spitzauer (CSU) nach einer dreijährigen Pause der Veranstaltung wieder zum Neujahrsempfang ein. Gekommen waren zahlreiche Personen aus dem Gemeindeleben, einige wurden geehrt.
In seiner kurzen Rede betonte Spitzauer, jede Zeit habe ihre besonderen Herausforderungen. Derzeit lebe man in politisch turbulenten Zeiten, täglich wachse die Unzufriedenheit mit der Bundesregierung – es fehle an Verlässlichkeit und Planbarkeit. In Vaterstetten hingegen sei man über die Fraktionsgrenzen hinweg bemüht, verlässliche und planbare Beschlüsse zu fassen, so der Bürgermeister, der die Investitionen in Kinderbetreuungseinrichtungen hervorhob. Das interkommunale Geothermieprojekt sei ein „Meilenstein der Energiewende“ für den Landkreis. Ein gutes Gefühl, dass jeder Haushalt zu einem Glasfaseranschluss komme, habe Spitzauer: „dies war ein langer Weg, bei dem sich Beharrlichkeit ausgezahlt hat“. Spitzauer bedankte sich bei seiner Verwaltung und dem Gemeinderat.
Musikalisch untermalt wurde der Neujahrsempfang von der Pianistin Lara Schmidbaur sowie der Schulband des Humboldt-Gymnasiums. Auch die Sternsinger brachten Segen. Begrüßt wurden die Gäste von den Ammerthalern, die den offiziellen Teil mit dem Radetzky-Marsch einläuteten. Für das leibliche Wohl sorgte das Team des Purfinger Haberers.
Erstmals vorgestellt wurde den Anwesenden die sich in Gründung befindliche Bürgerstiftung. Der designierte Vorsitzende, Ralf Wintergerst, unter anderem CEO Giesecke+Devrient, Präsident Verband Bitkom) sprach ein Grußwort und stellte sich und die Stiftung vor.
Zahlreiche Personen wurden am Freitagabend geehrt, einige mit dem Preis „ein Stück Heimat“. Mit der Ehrengabe werden Personen ausgezeichnet, die in besonderer Weise durch ihr Wirken und ihren Einsatz der Gemeinde Vaterstetten Ansehen und Wertschätzung verschafft haben. Ausgezeichnet mit dem Preis wurden in diesem Jahre Alfred Böhm – 32 Jahre lang Vorsitzender der Vaterstettener Freiwilligen Feuerwehr. Böhm belebte das „Maibaumleben“ wieder. „Wir sind stolz darauf, einen so engagierten und einfühlsamen Menschen wie Alfred Böhm seit 50 Jahren als Mitglied in unserer Feuerwehr zu haben“, so der Bürgermeister. Ebenfalls ausgezeichnet wurde Martin Fochler – 30 Jahre lang Schützenmeister der Edelweißschützen Marsdorf-Neufarn. Fochler konnte „den Schießsport in unserer Gemeinde immer hochhalten, aber auch bei den zahlreichen gesellschaftlichen Anlässen, insbesondere in unseren Ortsteilen Neufarn und Parsdorf, war auf Martin Fochler immer Verlass“, so Spitzauer. Einen Wappenlöwen erhielt Hermann Kinzler für sein 20-jähriges Engagement als Behindertenbeauftragter der Gemeinde. Sei unermüdlicher Einsatz habe ihn zu einer Schlüsselfigur in der Förderung von Inklusive und Gleichstellung in der Gemeinde gemacht, so der Bürgermeister. Willi Gillmeister erhielt ebenfalls einen Wappenlöwen, zu seinen Leistungen zählen die Gründung der Handballabteilung des TSV sowie die Unterstützung kultureller Projekte. Im vergangenen Jahr erhielt er ein Bundesverdienstkreuz von Sozialministerin Ulrike Scharf. Nicht anwesend waren Erwin Ruhland und Martin Stockmayr, die über 40 Jahre lang das älteste kommunale Ehrenamt Bayerns bekleideten: Sie waren als Feldgeschworene in der Gemeinde tätig.
Ehrungen erhielten am Freitagabend ebenfalls langjährige Gemeinderäte. Martin Wagner (CSU) engagierte sich über 50 Jahre kommunalpolitisch – „weit über das normale Maß“ hinaus, so Spitzauer. Er erhielt die Auszeichnung „ein Stück Heimat“. Michael Niebler (CSU) engagiert sich seit über 40 Jahren kommunalpolitisch, seit 1984 gehört er dem Gemeinderat an. Ihm wurde die silberne Ehrennadel der Gemeinde verliehen. Darüber hinaus erhielten für über 25 Jahre Tätigkeit im Gemeinderat Manfred Vodermair (CSU, seit 1996 Gemeinderat) sowie Stefan Ruoff (Grüne, von 1984-1996 und seit 2011 im Gemeinderat) den Wappenkrug der Gemeinde.
Geehrt wurden Waltraud Plutta und Ulrike Straßer mit einem Blumenstrauß und Vaterstettener Einkausgutscheinen. Sie initiierten den Neufarner Weihnachtsmarkt – ursprünglich, um die Reparatur der Neufarner Kirchenorgel zu finanzieren. Der Markt wurde in den Folgejahren immer größer und ist inzwischen weit über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt. 2018 wurde der Verein „Neufarn Hold zamm“ gegründet, in den vergangenen Jahren erzielten die Weihnachtsmärkte einen Erlös von je weit mehr als 20.000 Euro, die sozialen Vereinen und Projekten zu Gute kommen. Eine „großartige Initiative“, so Spitzauer.
Eingeführt von Robert Niedergesäß wurden in diesem Jahre ebenfalls wieder Jubilare im Feuerwehrdienst geehrt – für 50, 40 sowie 25 Jahre ehrenamtlichen Dienst bei der freiwilligen Feuerwehr. Die Geehrten erhielten eine Urkunde sowie einen Wappenlöwen (50 Jahre), eine silberne Ehrennadel (40 Jahre) oder einen Wappenkrug (25 Jahre).
Bei der Feuerwehr Vaterstetten wurden Georg Weiler, Peter Weiller, Manfred Ach, Johann Höger und Herbert Mangelt für ihren 40-jährigen Dienst ausgezeichnet; Josef Schmied, Thiess Twietmeyer und Martin Svetlik für ihren 25-jährigen Einsatz.
Für 50 Jahre im Dienst wurde Josef Haas (Feuerwehr Baldham) mit dem Wappenlöwen der Gemeinde geehrt.
Ebenfalls 50 Jahre im Feuerwehrdienst, bei der Feuerwehr Parsdorf-Hergolding, ist Georg Möstl sen. Die Ehrennadel für 40 Jahre Dienst erhielten Stefan Großmann-Neuhäusler, Augustin Wieser, Albert Wirth und Thomas Hoppe. Für 25 Jahre Dienst wurden Georg Most jun und Konrad Rauch geehrt.
40 Jahre im Dienst der Feuerwehr Neufarn sind Alfons Hemauer und Peter Ehrl
Auch bei der Feuerwehr Weißenfeld gab es 40-jährige Jubiläen. Geehrt wurden Günter Bielmeier, Peter Platter und Roland Steudel
