Topffit mit 100 Jahren

von Catrin Guntersdorfer

Ihren 100. Geburtstag hat am gestrigen Freitag (12. Januar) Emma Eglseer aus Vaterstetten gefeiert – und auch an ihrem Ehrentag hat sie es sich nicht nehmen lassen, vormittags ihre Sporteinheit zu absolvieren. „Jeden Morgen wird geturnt: Radelfahren und Rumpfbeugen machen“, so Emma Eglseer, wenn man sie nach ihrem Rezept für ein langes Leben fragt. Ein im Haus eingebauter Treppenlift wird erst seit kurzem und nur sporadisch benutzt. Von Krankheiten blieb die gebürtige Salzburgerin bisher weitestgehend verschont. Unglaublich: Sie nimmt tatsächlich keine einzige Tablette. Tochter Helga Steinberger, die mit ihrer Mutter zusammen wohnt und sich um sie kümmert, ergänzt: „Vitamin D-Tabletten im Winter. Das ist aber auch das Einzige!“

Auch mit 100 Jahren erfreut sich Emma Eglseer bester Gesundheit. (Foto: Catrin Guntersdorfer/B304.de)

Eine sehr spontane Geburt

Auch wenn man von Emmas Start ins Leben vor 100 Jahren hört, kommt man ins Staunen. „Es war lange ein Geheimnis, aber mit dem Erhalt ihres Rentenbescheids haben wir erfahren, dass sie in Salzburg AUF der Getreidegasse geboren wurde“, erinnert sich Helga Steinberger. Emmas Mutter war Köchin in der weltbekannten Straße und bekam ihr Kind während der Arbeit, sozusagen im Vorübergehen. Sieben Geschwister hat Emma insgesamt, von denen heute noch zwei leben.

Ihren Mann Hans lernte Emma Eglseer, für die damalige Zeit, recht fortschrittlich kennen – über eine Zeitungsannonce. „Ich habe damals im Büro bei der Polizei in München gearbeitet und da haben mir Kollegen die Zeitung mit der Anzeige gezeigt. Sie meinten, der wäre doch was für mich!“ So war es schließlich auch. Bis zu Hans Tod vor 24 Jahren, war Emma glücklich mit ihm verheiratet.

Es ist in Ordnung

Neben Sport hält sich die 100 Jährige auch mit geistigen Tätigkeiten fit: regelmäßig löst die Jubilarin Kreuzworträtsel und abends wird stets das 1×1 im Kopf gerechnet. Zudem freut sie sich zwei Mal im Monat auf einen Austausch mit Bekannten bei einem Seniorentreffen in der Kirche Maria Königin, zu dem sie mit dem Seniorenfahrdienst gebracht wird. „Da singen wir gemeinsam und ratschen. Dass ich inzwischen die Älteste bin, ist für mich in Ordnung“, erzählt Emma, die vormittags gerne lange schläft, lachend.

Vaterstettens Bürgermeister Leonhard Spitzauer (li.) und Georg Reitsberger als stellv. Landrat kamen bei Emma Eglseer und ihrer Tochter Helga Steinberger zum Gratulieren vorbei. (Foto: Catrin Guntersdorfer/ B304.de)

Eine Feier muss sein

Vier Enkelkinder und 11 Urenkel hat Emma Eglseer, die von ihrer Familie liebevoll Uri genannt wird, inzwischen. Mit einigen traf sie sich an ihrem Ehrentag, erst zu einem gemeinsamen Gottesdienstbesuch, dann zum Essen im Restaurant. Bis halb 12 Uhr nachts ließ es sich Emma nicht nehmen, ihren Ehrentag im Kreis ihrer Familie gebührend zu feiern. Zur Erholung gabs am Folgetag ein langes Mittagsschläfchen.