NBH Kinderpark soll in ein ortsbildprägendes Gebäude umziehen

von edithreithmann

Das Anwesen an der Haarer Gronsdorfer Straße 1 soll für die Kinderbetreuung hergerichtet werden, soviel steht fest. Vier 12er-Kindergruppen sollen unter der Trägerschaft der Nachbarschaftshilfe (NBH) nach dem Umbau einziehen. Aber es ist nicht so einfach das Gebäude praktisch und kindgerecht, sowie kostenoptimiert und passend zum Ortsbild herzurichten. In der vergangenen Gemeinderatssitzung konnte man sich nicht für eine Umbauvariante entscheiden. Jetzt wird noch einmal nachgefragt.

Traditionsgemäß wird Kinderbetreuung in der Gemeinde Haar sehr ernst genommen. Ziel ist es, für jedes zu betreuende Kind einen Kita-Platz zu ermöglichen (siehe Artikel über die bereits verabschiedete Containerlösung). Die Gemeinde möchte das zentral gelegene Haus in der Gronsdorfer Straße 1 gerne als Kinderpark für die NBH umbauen. Die Vorbesitzerin hat es der Gemeinde vererbt. Die Nachbarschaftshilfe soll es nutzen dürfen. Im Moment ist der Kinderpark in einem gemieteten Gebäude im Frühlingsweg untergebracht. Dort gibt es nur ein kleines Stück Rasen zum Draußen-Spielen. Da ist es einmal im Garten in der Gronsdorfer Straße 1 besser. „Das Objekt ist geeignet. Unser Ziel wäre ab 1. September einzuziehen“, so Bürgermeisterin Gabriele Müller (SPD). Nach einer Begehung sind von der Gemeinde Haar mehrere Umbauvarianten erarbeitet worden, natürlich unter Berücksichtigung von Fluchtwegen, Brandschutz und Spielmöglichkeiten. Bereits in der Bauausschusssitzung gab es kontroverse Diskussionen und keine Einigung für eine der vorgestellten Varianten. Diese Diskussion setzte sich in der Gemeinderatssitzung fort. Letztendlich geht es darum, ob besser das Dachgeschoß oder der Kellerraum als Bewegungsraum für die Kinder genutzt wird. Die Variante 2 mit der Dachgeschoßnutzung erfordert ein Aufbrechen des Daches und eine Außentreppe als Fluchtweg, da eine Fluchtrutsche nicht mehr genügt. Ein zusätzlicher Kostenblock von circa 20.000 Euro. Eine Stunde wurde über die zwei Varianten diskutiert. „Die SPD ist für die Variante 1 (also mit einer kurzen Treppe, nicht bis zum Dachgeschoß – Anm. der Redaktion). Der Charakter des Hauses soll erhalten bleiben, so hat es die Eigentümerin gewünscht“, argumentiert Alexander Zill (SPD). Schließlich ist es ein ortsbildprägendes Gebäude. „Wir sollten das Bestmögliche daraus machen, das Haus wird den ganzen Tag gebraucht“, wünscht sich Gerlinde Stießberger (CSU). Die insgesamt 48 Kinder werden zwar nie gleichzeitig da sein, da die Gruppen an verschiedenen Tagen zu unterschiedlichen Zeiten die Räume belegen. Damit sind zum gleichen Zeitpunkt maximal 24 Kinder anwesend. „Der obere Bewegungsraum bietet mehr Licht und ist kinderfreundlicher“, argumentiert Andreas Rieder (CSU) für die große Treppenlösung. Eine spannende Idee wäre auch, die Treppe zu verkleiden und als Spielturm zu nutzen. Die Kämmerei plädiert natürlich für die kostengünstigere Variante, ohne der großen Außentreppe. „Wir reden über ein eigenes Haus, was wir tun, ist auch Werterhalt. Die Treppe wäre nicht in der Sichtachse vom Dorfkern“ gibt Antonius van Lier von den Freien Wählern zu verstehen.

Die abschließende Abstimmung ergab kein Ergebnis. Für Variante 1 stimmten 12 Gemeinderäte und 13 dagegen. Ebenso für die Variante 2 mit der großen Treppe. Damit sind beide Umbaumöglichkeiten abgelehnt. Jetzt soll nochmals mit der Haarer Nachbarschaftshilfe gesprochen werden.

 

Hier soll ab 1. September die Nachbarschaftshilfe mit dem Kinderpark einziehen (Foto: B304.de)