Seit neun Jahren gibt es nun schon den “Hofladen beim Moar” in Grasbrunn, der von Anna Grenzebach mit Liebe zum Detail, angrenzend an den Hof ihrer Eltern, geführt wird. Und genauso lange pendelt die 34-Jährige inzwischen auch zwischen Rosenheim und Grasbrunn hin und her – nahezu täglich. „Ich habe sozusagen einen Zweitwohnsitz in Rosenheim, denn dort hat mein Mann einen Hof, den er genauso wenig einfach aufgeben kann und will, wie ich hier meinen Hofladen“, erklärt Anna Grenzebach. „Ich wohne daher halb hier und halb dort. Und daran werde ich auch nichts ändern, denn hier sind meine Eltern und auch meine beiden Kinder, Anton (3) und Maria (7) sind liebend gerne in Grasbrunn, die sind in Oma und Opa vernarrt.“ Selbst bei der Schulwahl hat Anna Grenzebach ihrem Heimatort den Vorzug gegeben. Maria besucht hier die erste Klasse der Grundschule.
Grasbrunnerin – durch und durch
Die 34-Jährige, deren Familie seit Generationen in Grasbrunn verankert ist und die auch bei der Freiwilligen Feuerwehr mitwirkt, fühlt sich im Ort rundum wohl. “Hier kennt jeder jeden, auch wenn es langsam immer schwieriger wird, mit den ganzen Zugezogenen in den vielen neuen Häusern“, lacht Anna Grenzebach. „Die sind aber auch alle total nett und aufgeschlossen. Das ist einfach das Schöne bei uns auf dem Land!“
Ursprünglich hatte Anna Grenzebach eine Ausbildung zur Immobilienkauffrau absolviert, jedoch bald gemerkt, dass sie, nach ihren Worten keine „Bürotante ist, die von 9 bis 5 in einem Zimmer sitzen kann.” Daher schloss sie eine Hauswirtschaftsausbildung an, innerhalb der sie ihre Abschlussarbeit der Konzeptionierung eines Hofladens widmete und diese zu Papier gebrachte Idee dann 2012 in die Tat umsetzte. Mit dem Ziel hauptsächlich regionale Produkte anzubieten: „Ich war noch nie in einem Discounter“, versichert die zweifache Mutter.“ Das widerstrebt mir und ich finde, dass ich dann auch keinen Hofladen aufmachen dürfte. Wir sind jedoch kein Bioladen, denn wir bieten auch ganz konventionelle Sachen an. Aber wir möchten unseren Kunden, die sogar aus der Stadt kommen, vor allem klar machen, dass günstig kaufen eben nicht immer das Beste ist.“ Getreu dem Motto: Qualität kommt vor dem Preis und Hausgemachtes ist Ehrensache!
Ein Familienbetrieb
Neben der Organisation des Hofladens, hat Anna Grenzebach, die von ihrer Schwester Julia seit vielen Jahren unterstützt wird und zusätzlich stets auf die Hilfe ihrer Eltern zählen kann, auch ein Café eröffnet, das nicht nur von den Grasbrunnern gerne angenommen wird.
„Man hat gemerkt, dass es hier wirklich nichts gibt, wo die Leute sich gemütlich zum Frühstücken oder Kaffeetrinken treffen können. Und gerade unsere Kuchen und Torten kommen sehr gut an“, freut sich die Hauswirtschaftsmeisterin, die neben Bestellungen für Spezialtorten, wie Hochzeitstorten, Kommunion – oder Tauftorten auch wöchentlich rund 30 Kuchen für den Laden und das Café herstellt. Kein Wunder, dass sie selbst den süßen Versuchungen inzwischen gut widerstehen kann. „Ich esse keinen Kuchen!“, versichert Anna Grenzebach glaubhaft mit Nachdruck und lacht: „Ich hab den ganzen Tag mit so viel Süßem zu tun, dass ich mich abends richtig freu´in eine Leberkässemmel zu beissen.“
Ein Wunsch für die Zukunft
Die Leidenschaft Kuchen zu backen, hat Anna, die im Hofladen auch für zwei Auszubildende zuständig ist, übrigens von ihrer Mutter geerbt. Und auch Tochter Maria kann sich schon für´s Backen begeistern, außerdem freut sie sich in den Ferien auch im Café bedienen zu dürfen. „Bis 2 Stunden vor der Geburt und bereits wieder 12 Stunden danach war ich hier vor Ort“, erinnert sich Anna Grenzebach zurück. Beide Kinder sind quasi in Laden und Café hineingeboren. Daher wäre es nicht verwunderlich, wenn Anna Grenzebachs Traum tatsächlich einmal in Erfüllung gehen würde: „Ich würd mir wirklich wünschen und mich riesig freuen, wenn Maria irgendwann sagt, ich mach das hier weiter. Ich würde den Laden so lange betreiben, bis sie mich dann hoffentlich irgendwann rausschmeißt.“