In dieser Woche sind Gäste aus Allauch zu Gast in Vaterstetten. Seit mehr als drei Jahrzehnten verbindet beide Orte eine lebendige Partnerschaft. Anlässlich des französischen Nationalfeiertags fand heute (14.7.) zunächst ein ökumenischer Gottesdienst statt. Anschließend wurde gemeinsam ein Kranz am Kriegerdenkmal Vaterstetten niedergelegt. Am Abend findet dann noch in der Reitsbergerhalle ein großes Partnerschaftsfest statt. Vaterstettens Bürgermeister Georg Reitsberger in seiner kurzen Ansprache wörtlich:
„Heute, am 14. Juli, dem französischen Nationalfeiertag, kann ich als Bürgermeister unserer Gemeinde nicht mit Militärparaden und Feuerwerken aufwarten, wie es in Frankreich üblich ist, doch es ist mir ein besonderes Anliegen, am Kriegerdenkmal einen kleinen aber wichtigen Blick auf die schicksalhafte Beziehung unserer Länder zu werfen.
Dass wir heute gemeinsam als Freunde vor einem Kriegerdenkmal stehen, deren es unendlich viele in unseren Heimatländern gibt, ist ein schönes Zeichen. Ein Zeichen der Hoffnung und Dankbarkeit, dass Völkerverständigung möglich geworden ist, dass wir gegenseitiges Vertrauen gewonnen haben.
Bedrückend sind Erinnerungen an die vielen gefallenen Soldaten, die oft zwangsrekrutiert im festen Glauben für Volk und Vaterland ihr mörderisches Handwerk verrichten und dabei vielfach ihr Leben lassen mussten. Welch unsägliches Leid wurde dadurch in unseren Ländern angerichtet?
Heute leben wir in einer Zeit, die es so in der Geschichte unserer Länder noch nie gegeben hat. Städtepartnerschaften verbinden uns dorthin, wo früher der Erzfeind gesehen wurde. Es ist ein Glücksfall, eine Fügung, für die wir dankbar sein dürfen und die nicht selbstverständlich ist.
Es liegt an uns, für dieses hohe Gut der Freiheit Verantwortung zu übernehmen, durch unser Zutun, mit unseren Möglichkeiten. Unsere 35-jährige Städtepartnerschaft ist ein lebendiges Beispiel, ein Baustein für ein friedliches Zusammenleben und für die Verständigung unserer Völker, auf das wir stolz sind.
Im Namen der Gemeinde Vaterstetten darf ich den vielen Aktiven, die sich über Jahrzehnte mit großem Engagement für die Städtepartnerschaft Allauch/Vaterstetten ehrenamtlich einsetzen, meine Hochachtung und meinen Dank aussprechen. Der Festakt am Kriegerdenkmal, die Kranzniederlegung sei ein Zeichen, dass wir uns miteinander verbunden fühlen. Wir nehmen Anteil am Schicksal vieler Menschen, die in feindseligen Zeiten ihr Leben lassen mussten und übernehmen Verantwortung für ein gutes, freundschaftliches Zusammenleben unserer Völker.“