Harthausen trifft Harthausen

von Moritz Steidl

Seit 1971 besteht eine Partnerschaft zwischen den Freiwilligen Feuerwehren Harthausen aus den Landkreisen München und Sigmaringen. Das schwäbische Harthausen ist ein kleiner rund 250 Einwohner zählender Ort, ein Stadtteil der Stadt Gammertingen. Die Freundschaft der beiden Wehren wird sehr intensiv gepflegt und es wurden auch bereits Ehen geschlossen. Die Frau des Kommandanten Markus Mende stammt von der Alb und eine Harthauserin fand ihren Partner im Nachbarort. So war es eine Selbstverständlichkeit, die Freunde auf der Schwäbischen Alb zu ihrem Heimat- und Feuerwehrfest, anlässlich ihres 80-jährigen Bestehens am ersten Juli-Wochenende zu besuchen. Mitgereist war auch der stellvertretende Landrat Otto Bußjäger, der als damaliger Bürgermeister von Grasbrunn viele Kontakte knüpfte und diese weiter ausbaute.

Ankunft auf der Alb. (Foto: Wolfgang Mende)
Ankunft auf der Alb. (Foto: Wolfgang Mende)

Nach der Ankunft am Samstag fand die Begrüßung durch den Gammertinger Bürgermeister Holger Jerg im Bürgerhaus Harthausen statt. Er ging in seiner Ansprache auf die Historie der Freundschaft ein. Auch der Landtagsabgeordnete Klaus Burger war über die lange Partnerschaft überrascht. Er könne es sich nicht erlauben, eine solche Einladung abzulehnen, denn je kleiner die Ortschaft, desto größer ist das Fest. Anschließend wurden die Toten geehrt.

Die Harthauser Feuerwehr bei der Aufstellung zum Festumzug. (Foto: Wolfgang Mende)
Die Harthauser Feuerwehr bei der Aufstellung zum Festumzug. (Foto: Wolfgang Mende)

Beim Bieranstich durch Holger Jerg und Klaus Burger überwiegten bei den ersten Gläsern der Schaum – hier ist noch Nachhilfe durch die bayerischen Freunde notwendig. Am historischen Umzug nahmen über 60 Gruppen teil. Trotz vereinzelter Regenschauer waren viele Zuschauer bei diesem sehenswerten Ereignis. Zu sehen waren Oldtimer und Raritäten.

Der Drehorgelspieler machte vor dem Veranstaltungswagen Halt. (Foto: Wolfgang Mende)
Der Drehorgelspieler machte vor dem Veranstaltungswagen Halt. (Foto: Wolfgang Mende)

Feuerwehrleute in antiken Uniformen und mehrere Musikkapellen sorgten für Unterhaltung. Kurios, eine Feuerwehr war zur gleichen Zeit bei einer anderen Veranstaltung eingeladen. Als Ersatz schickten sie ihre Ehefrauen, welche von den Zuschauern mächtig beklatscht wurden. Professionell begrüßte der ortsansässige Karl Schmid die Teilnehmer und erläuterte den Zuschauern jede Gruppe mit detailliertem Wissen. Rechtzeitig zu Beginn des Fußballspieles war der Festumzug beendet und die Interessierten konnten an einer Großbildleinwand das spannende EM-Viertelfinalspiel gegen Italien verfolgen.

Gespannt waren die Zuschauer auf den Festumzug. (Foto: Wolfgang Mende)
Gespannt waren die Zuschauer auf den Festumzug. (Foto: Wolfgang Mende)

Der nächste Morgen begann mit dem Gottesdienst im Zelt. Anschließend wurden die Gastgeschenke überreicht. Der Heilige Florian, der seit 1991 immer wieder ausgetauscht wird, hat nun bis zum nächsten großen Zusammentreffen der beiden Wehren seinen Platz wieder auf der Alb. Seit der 1200 Jahrfeier stand er im Feuerwehrgerätehaus im oberbayerischen Harthausen. Ferner wurde „Der Harthauser Wetterstoa“ überreicht.

Übergabe des Heiligen Florians. Auf dem Bild v.l.n.r.: Kommandant Markus Mende, Vorstand Peter Voit und Kommandant Klaus Steinhart. (Foto: Wolfgang Mende)
Übergabe des Heiligen Florians.
Auf dem Bild v.l.n.r.: Kommandant Markus Mende, Vorstand Peter Voit und Kommandant Klaus Steinhart. (Foto: Wolfgang Mende)

Der Wetterstoa besteht aus einem Blumentrog mit Überdachung und Beschriftung des jeweiligen Wetters. Je nach dem, wohin sich der an einer Kette hängende Stein bewegt, so wird das Wetter. Die Beschreibung des vorhandenen Wetters ist in Bayrisch,  da die Schwaben diese Sprache allerdings nicht richtig beherrschen, ist sie auch in Schwäbisch niedergeschrieben. Das Produkt wurde vom Ehrenkommandanten Herbert Baumann sen. erstellt.

Angetreten zur Totenehrung. (Foto: Wolfgang Mende)
Angetreten zur Totenehrung. (Foto: Wolfgang Mende)