Haarer Theaterprojekt zu Gast im Bundesrat

von Catrin Guntersdorfer

“Knall hart und berührend” oder “Publikum weint bei der Premiere”. Das sind nur zwei der Schlagzeilen, mit denen das Theaterstück “Spurensuche” aus Haar in den Medien nach den ersten Aufführungen ausgezeichnet wurde. Dass das Projekt ein Ausnahmestück ist, zeigt sich auch darin, dass es jetzt vom Deutschen Bundesrat eingeladen wurde, morgen (22.11.) in Berlin im Gebäude des Bundesrates  eine Aufführung zu gestalten. An dem Stück , das von der Bürgerstiftung Haar finanziert und initiiert wird, wirken Schülerinnen und Schüler des Ernst-Mach Gymnasiums (EMG) und der Mittelschule Haar mit. Bereits zu Beginn des vergangenen Schuljahres begaben sie sich auf eine Reise in eine schwierige Vergangenheit. Ziel war es, die Spuren der Haarer NS-Zeit und der Euthanasie-Vergangenheit einerseits aufzudecken, aber auch das eigene Verhalten in der Welt heute zu reflektieren. “Wie war es damals? Was war mit den Nazis? Und mit den Juden? Hast du mitgemacht?” Mit all diesen Fragen setzen sich die Schüler in diesem Theaterstück auseinander.

Die Idee zu dem theaterpädagogischen Projekt stammt von Farina Simbeck, die durch ihre Arbeit für die „Jugendbühne Haar“ den Kontakt zur Bürgerstiftung hatte. Thomas Ritter, Deutschlehrer und verantwortlich für die Theater-AG am EMG, leitet mit ihr zusammen die Gruppe.

Die außergewöhnliche Produktion wurde inzwischen bereits 30 mal gezeigt und unter anderem ins NS-Dokuzentrum München und nach Nürnberg, Berlin und Cork (Irland) eingeladen. Auch mit dem Münchner Bürgerpreis 2017 wurde das Stück bereits ausgezeichnet. Am 23. Januar 2017  findet die letzte Aufführung im Raum München im kleinen Theater Haar statt. Die Kapazitäten sind aufgrund der besonderen Aufführungssituation begrenzt. Karten sollte man sich also schnell sichern, zum Beispiel unter Tickets

Die Theatergruppe in Aktion (Foto: Kufner)
Das Publikum wird in das Stück integriert. (Foto: Kufner)
Videoinstallationen ersetzen teilweise das Bühnenbild. (Foto: Kufner)