Grenzbegehung

von Catrin Guntersdorfer

Bei strahlendem Herbstwetter starteten 22 Interessierte zur diesjährigen Grenzbegehung der Gemeinde Grasbrunn. Zu Beginn bat der 3.Bürgermeister Michael Hagen um eine Gedenkminute für den kürzlich verstorbenen Otto Grabmeier. Dieser war rund 50 Jahre Feldgeschworener und einer der Initiatoren der Grenzbegehungen. Hagen vertrat Bürgermeister Klaus Korneder, der durch eine Trauung verhindert war. Nach kurzer Einweisung durch den Obmann Oskar Lauth, ging es Richtung Wolfersberg und beim Erreichen der Landkreisgrenze zum Landkreis Ebersberg in Richtung Süden. Lauth, der diese Strecke bereits vor längerer Zeit erkundigt hatte, war überrascht, wie sich der Wald nach dem Windwurf vor fünf Jahren wieder erholt hat. Alte Wege seien sogar zugewachsen und die Föhren bereits zwei Meter hoch. Leider haben Dickicht und Gras die gepflanzten Fichten überwuchert.

Herrliches Herbstwetter sorgte dafür, dass die Grenzbegehung eine wunderbare Wanderung durch den Wald wurde. (Foto: Wolfgang Mende)

Die letzte Etappe führte zum Höhenkirchner Forst, der bis 2010 ausmärkisches Gebiet war. Bereits 2003 hatte die Gemeinde einen Antrag auf Eingemeindung bei der Regierung gestellt, da die gemeindliche Wasserversorgung in diesem Gebiet liegt. Da auch andere anliegenden Gemeinden einen Teil des Kuchens wollten, wurden Grasbrunn nur 2,81 Quadratkilometer zugesprochen. Am Ende der Begehung traf man sich zu einer Brotzeit im Feuerwehrgerätehaus Harthausen. Mit von der Partie war auch der Kreisheimatpfleger Rolf Katzendobler sowie der Feldgeschorene Peter Wagner aus Unterhaching. Wagner, dem solche öffentliche Begehungen bisher unbekannt waren, wollte sich über die Art und Durchführung informieren.

 

Kennt sich mit den Grenzen um Grasbrunn bestens aus: Obmann der Feldgeschworenen Oskar Lauth (Foto: Wolfgang Mende)

Feldgeschworene arbeiten mit Vermessungsbeamten zusammen und wirken bei der Kennzeichnung von Grundstücksgrenzen und Flurstücken mit. Sie sind verantwortlich für das Setzen von Grenzsteinen. Da Grenzsteine auch zum Vor- oder Nachteil durch Dritte versetzt werden könnten, existiert das sogenannte Siebener Geheimnis. Die Feldgeschworenen platzieren Zeichen unterhalb des Grenzsteines, welche nur einem bestimmten Personenkreis bekannt gemacht werden dürfen. Feldgeschworener zu sein ist in Bayern ein Ehrenamt auf Lebenszeit.

(Wolfgang Mende)