Gottesdienst für Waisenkinder

von Catrin Guntersdorfer

Seit nahezu 40 Jahren besteht eine lebendige, herzliche Partnerschaft zwischen der Petrikirche Baldham und Usuka im Hochland von Südtansania. Da aber, anders als hier, die Mitgliederzahlen der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden mit ihren Buschdörfern rapide zunehmen, werden sie von den tansanischen Dekanaten manchmal geteilt. So kam es, dass der Partnerschaftsausschuss der Petrigemeinde seit 2016 mit inzwischen zwei Partnergemeinden intensiven Kontakt pflegt – was ihn bei allem Engagement immer wieder auch an seine Grenzen bringt.

Dasselbe gilt für die Versorgung der Waisenkinder in Pflegefamilien. Die ersten Waisenkinder stehen erfreulicherweise inzwischen auf eigenen Beinen. Doch noch leben knapp 350 Waisenkinder bei Pflegefamilien in den aktuell 13 Buschdörfern der beiden Kirchengemeinden Usuka und Igwachanya. Für ein kleines Entgelt sind Familien dort bereit, ein bis zwei Waisen bei sich aufzunehmen. Damit haben die Mädchen und Buben ein Nachtlager, eine Portion Maismehl-Brei am Tag, sowie ein Heft mit Stift, um die Schule besuchen zu können.

Ursprünglich hoffte der Petri-Partnerschaftsausschuss, einer Pflegefamilie 5 Euro monatlich pro aufgenommenem Kind zukommen lassen zu können. Zu dieser Summe kam es leider nie, doch aufgrund einer durchdachten Organisation hat es letztlich dennoch irgendwie „funktioniert“. Pfarrer Gideon Mtagawa und die „Waisenbeauftragte“ Helena Dzilo halten in Usuka und Igwachanya engen Kontakt mit jeweils zwei „Waisenhelfern“ pro Dorf. Die wiederum behalten die Kinder und ihre Entwicklung im Auge.

So überwand sich Frau Dzilo vor einiger Zeit, trotz aller Hilfen, noch um ein paar Matratzen zu bitten, da sich auf dem Lehmboden v.a. in der Regenzeit einige Kinder schlimm erkältet hätten. Dieses Anliegen war inklusive ein paar Decken und etwas Schulmaterial über den Container-Transport leicht zu erfüllen. Problematisch geworden ist jedoch die stabile finanzielle Unterstützung der Waisenkinder. Aktuell erhalten sie statt der ursprünglich geplanten 5 € gerade noch 2 € im Monat. Auch die eiserne „Notfall-Reserve“ von Helena Dzilo für Medizin, ein Stück Seife oder etwas extra Maismehl ist aufgebraucht.

Viele Vaterstettener Spender und Spenderinnen haben das Waisenkonto der Petrikirche regelmäßig versorgt. Ein herzliches „Asante sana!“ an Alle! (Großen Dank!) Nur wenige beendeten über die Zeit ihre Einzahlung – und doch fehlt jeder einzelne Euro schmerzlich. Auch deshalb macht die Petrikirche die Nöte der Waisenkinder und ihrer Pflegefamilien in einem eigenen Gottesdienst zum Thema:

Am Sonntag, 20. Juni 2021 um 9.30 Uhr.

Karibuni sana – Sie sind herzlich willkommen!

Spendenkonto: IBAN: DE46 5206 0410 0005 3437 80, Stichwort „Waisenkinder“
Jede Spende hilft!

(Gabriele Hein, Partnerschaftsausschuss Petri-Usuka)