Gemüse erntefrisch vom Feld

von edithreithmann

Auf in die dritte Saison! Erst säen, dann pflegen und später ernten. Interessierte gesucht!

Goldgelbe Kartoffeln, knackige Karotten, zarter Kohlrabi – frischgeerntet schmeckt Gemüse einfach am besten. Und wenn es dann auch noch kostenlos ist…! In der Gemeinde Haar gibt es genau das. Unter dem Motto „Haar zum Anbeißen“ hat sich in der Kommune das öffentliche Gärtnern voll bewährt. Und es ist sehr beliebt bei den Bürgerinnen und Bürgern. Gerade eben bereiten freiwillige Helferinnen und Helfer die dritte Saison vor.
Gruppe beim Kartoffeln legen (Foto: Gemeinde Haar)
Die ehrenamtlichen Gärtnerinnen und Gärtner beim Kartoffeln legen für “Haar zum Anbeißen” (Foto: Gemeinde Haar)

Es gab zwar einige Bedenken – aber trotzdem waren von Beginn an alle fasziniert von der Idee, die Anfang 2014 Umweltreferent Michael von Ferrari aus Andernach nach Haar brachte: Gemüseanbau auf öffentlichen Grünflächen. Und so starteten im Frühjahr vor zwei Jahren freiwillige Helfer damit, auf ehemaligen Wiesen der Gemeinde Haar, Gemüse und Kräuter anzupflanzen. Vorarbeit hatte der Bauhof geleistet, indem er die Wiesen zu Beeten umgestaltete. Die Gemeinde spendiert Jahr für Jahr das Saatgut und die Pflanzen. Die ganze Zeit über betreuen dann Paten die Flächen, pflanzen, gießen, jäten. Geerntet wird am Schluss von jedem, der das Gemüse gerne essen möchte. Ein Erfolgskonzept für Haar.

Fläche an Konradstraße ist schon vorbereitet

Und so sieht man sie also auch heuer schon wieder werkeln, die ehrenamtlichen Gärtnerinnen und Gärtner. Gerade eben wurde schon die Fläche vor der Mittelschule umgegraben und mit Kartoffeln bepflanzt. Neun Personen zählte das Team, darunter auch zwei Flüchtlinge aus Sierra Leone, die laut Michael von Ferrari unheimlich engagiert waren. Vier Stunden lang wurde Erde gelockert, gegraben, der Kompost ausgebracht und schließlich Kartoffeln gesetzt.

Kein Vandalismus, dafür ungeduldige „Frühernter“

Zu den Bedenken über möglichen Vandalismus an den öffentlichen Beeten, die anfangs von der einen oder anderen Seite geäußert wurde, kann der Umweltreferent mittlerweile Entwarnung geben: Mutwillige Zerstörungen gab es bislang nicht. Dafür hat sich ein ganz anderes Problem herauskristallisiert: die Ungeduld der Bürger. Sprich: Oft wird bereits geerntet, noch bevor das Gemüse erntereif ist. „Wir appellieren daher sehr an alle Nutzer des Gemüses: Gebt ihm eine Chance die Endgröße zu erreichen! Dann hat man auch viel mehr davon auf dem Teller“, sagt Michael von Ferrari.

Weiterhin Mithelfer gesucht

Noch ist die Startaktion nicht an allen Flächen durchgeführt: Am Mittwoch, den 06.04. um 18 Uhr starten die Eglfinger an der Richard-Reitzner-Allee mit ihren Beeten und am Freitag, den 08.04. ab 14 Uhr bearbeitet der Kindergarten in der Dianastraße seine runde Fläche. Es werden immer noch Paten und Unterstützer für „Haar zum Anbeißen“ gesucht. In der Dianastraße sind sogar noch einzelne Parzellen für Paten frei, da kann man sich besonders kreativ einbringen.

Kontakt: ferrari@gemeinde-haar.de bzw. Tel: 089-46002-312

(Text: Claudia Erl)