„Derzeit finden keine regelmäßigen Flohmärkte in der Gemeinde Vaterstetten statt.“ Diese Info bekommt, wer im Netz nach den Worten „Flohmarkt“ und „Vaterstetten“ sucht. Noch bis zum August 2012 war das noch anders. Da gab es noch einen Trödelmarkt. Zuletzt auf dem Baldhamer Marktplatz. Auf Facebook fordert jetzt eine stetig wachsende Gruppe den alten Trödelmarkt auf dem Stadionparkplatz beim JUZ in Vaterstetten zurück. Aber einer muss es machen und der hat sich offenbar gefunden. Fehlt nur noch die offizielle Genehmigung.
Auf einem traditionellen Floh- oder Trödelmarkt werden vor allem gebrauchte Dinge verkauft, die schon durch ein oder mehrere Paar Hände gegangen sind. Doch was haben gebrauchte Waren mit Flöhen gemein? Die gängige Meinung lautet, dass der Begriff aus dem Französischen stammt. Denn bei unseren Nachbarn heißen die Second-Hand-Märkte „Marché aux Puces“ – was übersetzt nichts anderes bedeutet als „Flohmarkt“. Egal wie: Rund zehn Prozent der Bevölkerung, also circa acht Millionen Deutsche, gehen zwei bis drei Mal pro Monat auf den Flohmarkt. Der letzte Trödelmarkt in Vaterstetten hat am 18. August 2012 stattgefunden. Das ist schon lange her. Doch jetzt hat Minigolf-Betreiber Edi Ziegler einen Floh im Kopf. Das hat er öfters und ist damit bislang auch immer erfolgreich gewesen.
“Mit frischer Kraft anschieben”
„Leider können wir als JU Vaterstetten den Flohmarkt am Marktplatz nicht weiter organisieren. Wir bedauern das sehr, jedoch wurden uns von Dritten zu viele Steine in den Weg gelegt, die es nicht möglich machen den Flohmarkt noch sinnvoll zu organisieren“, so steht es auf der Startseite von www.flohmarkt-vaterstetten.de. Genauer will man sich zu den Hintergründen nicht äußern. “Für uns als Junge Union gilt es beim Thema „Flohmarkt“ nicht auf Schwierigkeiten aus der Vergangenheit zurückzuschauen sondern die Thematik neu anzupacken und mit frischer Kraft den Flohmarkt wieder zum Laufen zu bringen. Das wäre für unsere Gemeinde ein großer Gewinn”, erklärt Florian Pöhlmann, Gemeinderatskandidat der CSU, gegenüber B304.de.
Der Flohmarkt am Sportgelände in Vaterstetten wurde jahrelang von einem engagierten Bürger organisiert. Als dieser im Jahr 2010 damit aufgehört hat, erklärte sich die Elch-Apotheke am Marktplatz bereit den Trödelmarkt an einem neuen Standort, dem Marktplatz, weiterzuführen. Da jedoch die Organisation ein nicht unerheblicher Aufwand ist, wurde die Junge Union um Hilfe gebeten, die schließlich die Organisation des Flohmarkts übernommen hat. Der Flohmarkt am Marktplatz war meistens gut besucht, hatte aber dennoch nicht denselben Charakter wie der Markt am Sportgelände.
“Ab April gibt’s wieder einen Flohmarkt”
Seit ein paar Tagen fordern hyperaktive Aktivisten ihr Recht auf einen Flohmarkt am Stadionparkplatz in Vaterstetten ein. Angestoßen hat die Diskussion Edi Ziegler – den meisten bekannt als Betreiber des Minigolfplatzes in Vaterstetten. Hauptberuflich ist der Vaterstettener beim Baubetriebshof in Vaterstetten beschäftigt. Am 21. Januar hatte er auf Facebook gepostet: „Hallo Leute! Ab dem 1. Samstag im April gibt es wieder einen Flohmarkt in Vaterstetten! Infos am Minigolf und bei mir!!! DaEdi“. Es folgte eine Welle der Begeisterung. Unter anderem schreibt da Walter Rädler: „Ich bin so heiß auf den ersten Flohmarkt. Wir schaffen das. Wenn wir 200 sind, gründen wir einen Verein. Ich werde am Wochenende mal die Parteien fragen, ob ihnen der Bürgerwille wichtig ist.“ Die Freien Wähler in Vaterstetten springen auf den Zug auf, die Grünen ebenfalls und auch CSU Gemeinderatskandidat Florian Pöhlmann bietet umgehend seine Hilfe an.
Auf B304.de Anfrage bremst Edi Ziegler allerdings zunächst etwas runter. “Im Moment müssen wir erst ein mal das Antwortschreiben der Gemeinde abwarten! Vorher kann ich dazu noch nix sagen!”
Wir sind gespannt, ob das virtuelle Projekt auch im Hier und Jetzt Fahrt aufnimmt und drücken die Daumen!