Fahrraddiebstähle häufen sich

von Markus Bistrick

In den vergangenen vier Wochen registrierte die Polizei Poing im Gemeindegebiet Vaterstetten bereits den vierten Fahrraddiebstahl. Jüngster Fall: In der Zeit vom Freitag- bis Sonntag-Abend entwendete ein Unbekannter ein hellblaues Citybike am S-Bahnhof Vaterstetten. Das neuwertige Fahrrad der Marke NSU war mit einem Ringschloss versperrt und hatte einen Wert von ca. 400 Euro.

Am 17. September meldet die Polizei Poing: “Ein weißes Mountainbike, der Marke Haibike, Typ Life, ist am S-Bahnhof in Baldham gegenüber der dortigen Sparkasse verschwunden. Es war mit einem Zahlenschloss versperrt.” Nur einen Tag später dann: “Im Zeitraum von 9.40 bis 19.45 Uhr wurde ein schwarzes Fahrrad vom Fahrradabstellplatz des Bahnhofes Baldham entwendet. Das Rad der Marke Bulls hatte die Geschädigte mit einem Schloss am Abstellbügel versperrt.” Am 2. Oktober wurde dort dann in der Zeit zwischen 11.50 und 18 Uhr erneut ein Fahrrad geklaut. Das neuwertige cremefarbene Damen-Citybike der Marke Triumph stand versperrt am Fahrradständer auf der Südseite. Es hat einen Wert von ca. 300 Euro. Heute dann der jüngste Vorfall. Zeugen zu diesem oder anderen Fahrraddiebstählen werden dringend gebeten, sich bei der Polizei in Poing unter 08121-99170 oder bei der Wache Vaterstetten unter 08106-89660 zu melden. Eine Erklärung für die Häufung gibt es nicht.

Übrigens: 2012 wurden in Deutschland 326.159 Fahrräder geklaut. Gerade in den Städten verschwinden die meisten Zweiräder auf Nimmerwiedersehen (48 Prozent). Doch es gibt große Unterschiede, wie eine Studie des Vergleichsportals geld.de zeigt. Demnach ist Münster eine absolute Hochburg beim Fahrraddiebstahl in Bezug auf die Einwohnerzahl. Im Schnitt werden pro Tag 13 Münsteraner Radfahrer beklaut. In Wuppertal ist das Risiko laut der Studie in 80 Städten dagegen besonders gering.

Insgesamt schätzt geld.de den Schaden durch die Diebstähle auf 135 Millionen Euro. Die Aufklärungsquote bei Fahrrad-Diebstählen schwankt zwischen 41 Prozent (Bottrop) und 3,6 Prozent (Hamburg). Viele Räder bleiben verschwunden und die Täter werden selten geschnappt. Denn am Tatort werden kaum verwertbare Spuren hinterlassen. Der Grund ist simpel: Laut Allgemeinem Deutschen Fahrradclub ist nämlich jedes vierte Rad in Deutschland nicht gesichert. Dabei ist der Faktor Zeit beim Fahrradklau entscheidend. Je schwieriger ein Schloss zu knacken ist, umso eher lässt ein Dieb die Finger davon.