Wann wird endlich gehandelt?

von Markus Bistrick

Müllsünder, Brandstifter, Endlos-Stau am Wertstoffhof – der Ärger um die Abfall-Entsorgung in der Gemeinde Vaterstetten ist eine unendliche Geschichte. Das Problem ist alles andere als neu, doch es passiert leider seitens der Gemeindeverwaltung  wenig bis gar nichts! Egal unter welcher Rathausführung. Höchste Zeit, dass endlich entschlossen gehandelt wird!

Am 14. November gegen 4.30 Uhr steht die Wertstoffinsel in der Baldhamer Waldstraße in Flammen, bereits am 24. September fackeln unbekannte Chaoten den Containerplatz am Penny-Parkplatz in Vaterstetten ab. “Dass ein Container brennt hat es schon vor 20 Jahren gegeben und wird es auch in 20 Jahren noch geben”, schreibt dazu Vaterstettens Bürgermeister Leonhard Spitzauer einem Gemeindebürger in einer E-Mail, die B304.de vorliegt. Darüber mag man nun denken wie man will. Fakt ist: Der Container-Platz am Penny-Parkplatz war dann mal bis Ende November „vorübergehend geschlossen“. Ganze zwei Monate! „Vorübergehend“ kann eine verdammt lange Zeit sein. Übrigens: Einen Hinweis darauf, dass die Wertstoffinsel mittlerweile wieder reaktiviert wurde, sucht man bis heute im Lebendigen Vaterstetten oder in den Social-Media-Informationskanälen der Gemeinde vergebens.

Leider nicht nur samstags stauen sich am Wertstoffhof die Autos bis auf die Dorfstraße, weil die Öffnungszeiten hartnäckig nicht dem tatsächlichen Bedarf einer wachsenden Großgemeinde angepasst werden. Doch die Verwaltung hat nun an einer anderen Lösung gefeilt. Achtung, jetzt kommt’s: Der Verkehr, also der Stau, wird künftig einfach umgeleitet – heißt: die Zufahrt wird von der Dorf- in die Johann-Sebastian-Bach-Straße verlegt – und zudem eine Wertstoffinsel vor dem Wertstoff versetzt, weil sie angeblich den Verkehrsfluss behindert. Welcher Verkehrsfluss? Die Autos stehen im Stau, egal wie man sie leitet. Es wollen einfach zu viele Menschen gleichzeitig Müll entsorgen. Hier helfen nur verlängerte und zusätzliche Öffnungszeiten! Schließlich wächst die Gemeinde rasant. Vielleicht sollte man sich spätestens jetzt beim Ausweisen neuer Wohngebiete Gedanken über die Konsequenzen machen und nicht nur das schnelle Geld im Blick haben.

 

Dreister geht es nicht.

Rund um die Wertstoffinseln stapelt sich derweil der Müll – insbesondere an den Wochenenden. Abfall der nicht mehr in die restlos überfüllten Container gepasst hat, aber vor allem auch jede Menge Sperrmüll, der dort definitiv nichts verloren hat. Teilweise sogar noch versehen mit deutlich sichtbaren Adressaufklebern. Dreister geht es nicht. Der Friday gehört der Future, der Sunday offenbar den Schweinen. Doch wenn überhaupt ein Bußgeld verhängt wird: dann sind das gerade einmal 50 Euro. Ein Witz, wenn man bedenkt, dass die Beseitigung des Mülls den Steuerzahler jährlich rund 60.000 Euro kostet.

 

Konsequente Videoüberwachung.

Das Maß ist voll! Höchste Zeit, dass die Verantwortlichen im Vaterstettener Rathaus endlich entschieden durchgreifen. Mit Appellen und gelegentlichen Kontrollen sind Müllsünder und brandstiftende Chaoten ganz offenbar nicht zu beeindrucken. Was hilft ist einzig eine konsequente Videoüberwachung. An dieser Stelle kommt aus dem Rathaus für gewöhnlich der Hinweis auf den Datenschutz und die hohen Kosten. Und ja, wir hatten schon mal Videoüberwachung. War damals nicht der Knaller, weil es technisch suboptimal gelöst wurde und viel zu teuer war. Aber die Zeit ist seit 2013 nicht stehen geblieben.

Und, um es ganz deutlich zu sagen: Es geht beim Thema Müll nicht einzig um Schönheitskorrekturen im Ortsbild, sondern auch um die konsequente Verfolgung von Straftaten und unser Steuergeld. Wer seinen Müll ordnungsgemäß entsorgt, dürfte eigentlich kein Problem damit haben, dabei auch gefilmt zu werden. Schließlich fragt mich die Polizei auch nicht vorher, ob sie bei einer Geschwindigkeitsübertretung ein Foto von mir machen darf. Und ganz nebenbei: Die Kosten für eine Videoüberwachung sind deutlich geringer, als die Schäden durch Brandstiftung und illegale Müllentsorgung. Manchmal hilft es, einfach mal darüber nachzudenken wie man handeln würde, wenn es nicht um “anonymes” Steuergelder ginge, sondern um das eigene.

In diesem Sinne: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg! Es muss jetzt endlich etwas passieren!

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