Erster Teilerfolg

von Markus Bistrick

Mit 4,7 Millionen Euro will der Bund den Glasfaserausbau in der Gemeinde Vaterstetten unterstützen. Viel Geld, doch das reicht nicht, um alle Versorgungslücken zu schließen – denn die  sind über das ganze Gemeindegebiet verteilt. Wer sich jetzt dennoch Hoffnungen auf ein schnelles Internet machen darf:

Schwerpunkt “Shilton”

Bürgermeister Leonhard Spitzauer (CSU) spricht von einem „wichtigen Meilenstein“ und erklärt, dass „erste Kunden in Baldham und Vaterstetten voraussichtlich Ende 2022 / Anfang 2023 (an das Glasfasernetz) angeschlossen werden“. Ein Schwerpunkt dabei ist laut Spitzauer der Bereich rund um die Rosenhof-Kreuzung in Baldham. Insgesamt gehe es in Vaterstetten und Baldham um rund 250 unterversorgte Adressen. Adressen, an denen weniger als 30 Mbit/s zur Verfügung stehen.

Mehr als 75 Prozent der Haushalte

Aufatmen dürfen die Ortschaften Parsdorf, Neufarn, Weißenfeld, Purfing und Hergolding. Hier soll der bereits begonnene Ausbau nun beschleunigt werden, damit alle Kunden bis Frühjahr 2022 einen Glasfaseranschluss erhalten werden. Den Ausbau übernimmt dort nicht die Gemeinde selbst, sondern die Firma AVACOMM eigenwirtschaftlich. Bisher haben bereits mehr als 75 Prozent der Haushalte in den Ortschaften einen Anschluss bestellt. Die im Frühjahr begonnene Marketingaktion wird laut AVACOMM Geschäftsführer Helmut Gallitscher bis Ende des Jahres 2021 verlängert. Interessenten aus den genannten Ortschaften können sich direkt bei der Firma AVACOMM (www.avacomm.com) melden.

Teurer Spaß und durchaus umstritten

Weil sich für Vaterstetten und Baldham bislang offenbar kein privates Unternehmen gefunden hat, das das Breitbandnetz flächendeckend ausbauen will, hat sich ein Sonderausschuss des Gemeinderats Anfang des Jahres mehrheitlich auf das sogenannte Betreibermodell verständigt (B304.de berichtete). Will sagen: Die Gemeinde verlegt die Leitungen selbst und verpachtet sie später. Ein teurer Spaß und durchaus umstritten. Insbesondere bei den Sozialdemokraten, die das finanzielle Risiko für die Gemeinde fürchten. Damals hatte die Verwaltung die Kosten für den Ausbau auf rund 25 Millionen Euro geschätzt – allerdings noch inklusive aller Ortschaften. Doch auch für Vaterstetten und Baldham dürften 4,7 Millionen Euro Förderung nicht reichen.

Spitzauer rechnet mit weiteren Fördermitteln durch den Freistaat in Höhe von 2,8 Millionen Euro, wie er B304.de gegenüber sagte. Ein entsprechender Antrag werde jetzt gestellt. Bis zu 80 Prozent der Kosten kämen dann über Fördermittel, die restlichen 20 Prozent bleiben aber an der Gemeinde hängen – geschätzte 2 Millionen Euro.

Auf dem Foto v.l.: David Göhler (Digitalreferent Gde. Vaterstetten), Josef Ledermann (Ingenieurbüro), Steffen Reeser (Palladio), Helmut Gallitscher (Geschäftsführer AVACOMM), Jens Neitzel (CMS), Christian Gallitscher (AVACOMM), Leonhard Spitzauer (Erster Bügermeister Gde. Vaterstetten), Johannes Gallitscher (AVACOMM), Alexander Ruhrmann (RA Ruhrmann), Timo Poppe (Palladio), Markus Porombka (Kämmerer Gde. Vaterstetten).