Ein ganz besonderes Ehrenamt!

von Moritz Steidl

Wer kann schon den Blick abwenden, wenn er eine Feuerwehr im Einsatz sieht? Diese Faszination an Technik, Mut und Können verspüren oft schon die Allerkleinsten. Aber es ist etwas anderes, selbst am Schlauch zu stehen, um Feuer zu bekämpfen oder mit der schweren Rettungsschere einen eingeklemmten Autofahrer zu befreien. Die Freiwillige Feuerwehr Haar bildet deshalb für die brenzligsten Situationen überhaupt. Am 08. Oktober gibt es einen Info-Abend. Um trotz des Adrenalins richtig und schnell arbeiten zu können, müssen die Floriansjünger eine besonders gute Ausbildung bekommen. In Haar beginnt diese wieder Anfang Oktober: Jugendliche ab 15 Jahren können sich hierzu anmelden – und dann stehen den „Feuerwehr-Azubis“ zwei spannende Jahre bevor.

Mitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr zu werden, das ist mehr als sich ein „neues Hobby“ zuzulegen. Denn: Es gibt zwar feste Übungszeiten, vergleichbar mit Fußballtraining oder Klavierstunde, aber ansonsten bestimmt der Funkwecker über dieses „Hobby“. Feuerwehr ist eben anders als eine Freizeitbeschäftigung. Es muss mehr sein als das: eine persönliche Leidenschaft, die viel Zeit und Engagement verlangt. Und tatsächlich auch Mut, denn über sollte sich jeder bewusst sein: Die ehrenamtlicher Helfer sind Situationen ausgesetzt, die die meisten „Normalbürger“ nicht erleben. Doch genau deshalb bilden die Wehren besonders intensiv aus, jeder hat einen Blick auf seine Kameraden – und so entsteht in den Feuerwachen eine ganz besondere Einheit. Auch menschlich gesehen.

Alexander Heller und Alexander Eyring sind stolze Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr. (Foto: Freiwillige Feuerwehr Haar)
Alexander Heller und Alexander Eyring sind stolze Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr. (Foto: Freiwillige Feuerwehr Haar)

„Ein funktionierendes gemeindliches Leben wäre ohne den vorbildhaften Einsatz unserer Freiwilligen Feuerwehr schlichtweg nicht möglich. Egal ob ein Unwetter gewütet hat, ein Feuer ausgebrochen, ein Verkehrsunfall passiert ist oder eine Sicherheitswache bei einer Veranstaltung benötigt wird: unsere Feuerwehr ist da“, lobt Bürgermeisterin Gabriele Müller. Doch dieses sehr komfortable Sicherheitsgefühl verführe immer mehr Bürger, die 112 auch in Fällen zu wählen, in denen eher eine Handwerkerfirma oder auch eigener Einsatz gefragt wären, weiß sie. Ihre Bitte ist es, den ehrenamtlichen Einsatz nicht überzustrapazieren – schließlich haben die Feuerwehrler auch so schon einen enormen Zeitaufwand und ein großes Gefahrenpotential in ihrem Schaffen. Gabriele Müllers Aufruf ist klar: „Unterstützen Sie unsere Wehr—passiv oder am besten aktiv!“

In Haar geht man in Sachen Ausbildung schon seit 1971 einen eigenen Weg, denn es gibt keine klassische „Jugendfeuerwehr“. Der Unterschied: Die Mitglieder der Ausbildungsgruppe dürfen nach bestandener Truppmann-Teil1-Prüfung bereits am Alltag der Wehr teilnehmen. Für dieses Privileg verlangt die Haarer Wehr ihren Schützlingen aber etwas mehr ab: Neben den Truppmann- und Truppführer-Prüfungen, die in ganz Bayern gleich ablaufen, gibt es in Haar noch eine eigene Abschlussprüfung, die ebenfalls bestanden werden muss.

Haarer Jugendliche ab 15 Jahren, können in die technische Einheit der Freiwilligen Feuerwehr Haar eintreten. Ebenfalls willkommen sind Personen, die ihren Arbeitsplatz in Haar haben. Übungsabend ist immer donnerstags von 19 Uhr bis etwa 21 Uhr.

Wer Interesse hat, kann am unverbindlichen Informationsabend, am Donnerstag den 8. Oktober 2015 um 19 Uhr in der Feuerwache in Haar teilnehmen.

Weitere Informationen und Ansprechpartner der Freiwilligen Feuerwehr Haar unter www.ff-haar.de