Die neue Bio-WG

von Eva Bistrick

In Weißenfeld gibt es jetzt einen „Chicken-Club“. Auf die Mitglieder warten u.a. frische Eier vom eigenen Patenhuhn. Was hinter der Idee steckt, wie es funktioniert und was die Bio-WG von Familie Stürzer noch zu bieten hat:

Nicht auf den Hund, sondern aufs Huhn gekommen sind Anton Stürzer, Ehefrau Claudia und Sohn Johannes aus Weißenfeld. Genauer gesagt auf 200 Hennen und 7 Hähne der alten Landhuhnrasse „Coffee & Cream“. Diese picken und scharren seit August fröhlich auf dem Bio-Hof am Mitterfeld auf einer saftigen Wiese vor sich hin. Gut behütet wird die bunte Schar von den beiden Wachziegen Emma und Anna –die beste Prophylaxe gegen Raubvögel, die man sich vorstellen kann! Sohn Johannes ist gelernter Landwirt und wird, unterstützt von seinen Eltern, den seit 2015 Bio-zertifizierten Hof weiter ausbauen.
Eine SB-Box mit Kartoffeln und Eiern wurde bereits an der alten Brennerei aufgestellt und viele neue Ideen warten darauf, umgesetzt zu werden: So soll noch im Herbst ein kleiner Hofladen mit selbstgebackenem Brot, Kräutersirup und Gewürzen dazukommen.

Das einzige schwarze Huhn auf dem Hof ist übrigens das B304.de-„Patenkind“ – wir haben es Luzifer getauft. (Foto: privat)


Langes, glückliches Leben
Aktuelles Herzensprojekt der Familie ist ihr „Chicken Club“ – eine Art Patenschaft für Hühner. „Unser Ziel ist es, zu zeigen, dass jedes Huhn ein Leben und einen Wert hat,“ erklärt Anton Stürzer, der neben seiner Arbeit auf dem Hof weiterhin Vollzeit arbeitet. „Wir haben ausschließlich Zweinutzungshühner – also keine Hybridzüchtungen, die entweder zur Mast verdammt oder auf Hochleistung beim Eierlegen gedrillt werden. Unsere Tiere dürfen die Menge an Eiern legen, die sie können, und ein möglichst langes, glückliches Leben führen. Die männlichen Tiere werden nach dem Schlupf nicht getötet und dürfen bei einem Partnerbetrieb in Nürnberg aufwachsen.“


Um diese Wertschätzung erlebbar zu machen, bekommt jedes Mitglied des Chicken Club insgesamt 200 Eier vom Stürzer Biohof – das entspricht der jährlichen Legeleistung eines Huhns. Nach der einjährigen Patenschaft landet das Huhn entweder als Suppenhuhn bei seinem Paten – oder es kann bei ihm im Garten „in Rente gehen“. Das einzige schwarze Huhn auf dem Hof ist übrigens das B304.de-„Patenkind“ – wir haben es Luzifer getauft.


Weitere Infos zu den Patenschaften: www.biohof-stuerzer.de