Bürgerstiftung spendet für Hospizkreis und Haarer Tisch

von Eva Bistrick

Insgesamt 13.000 Euro für den Hospizkreis Haar – 3.000 Euro im Frühjahr und 10.000 im Sommer – und ebenfalls auf zwei Etappen 6.000 Euro für den Haarer Tisch konnte Jürgen Partenheimer, Vorstandsvorsitzender der Bürgerstiftung Haar, an Helga Kacerovsky (links) und Eva Genseleiter (rechts im Bild) überreichen.


„Das kam wirklich im allerbesten Moment, Sie haben uns gerade noch gerettet“, dankte Helga Kacerovsky dem Vorsitzenden. Denn gerade jetzt in Zeiten von Corona hat die palliative Arbeit des Haarer Hospizkreises ganz besondere Bedeutung bekommen: Gemeinsam mit einigen SAPV-Teams (SpezialisierteAmbulantePalliativVersorgung), waren die Haarer Hospizhelfer in den letzten Monaten sehr viel im Einsatz. Während das SAPV-Team mit medizinischem Rat Tag und Nacht für Menschen im letzten Lebensabschnitt bereit steht, kümmert sich der Hospizkreis vor allem um die seelische Unterstützung, bietet Gesellschaft und Hilfe bei Alltäglichem. Gerade in den verunsichernden Corona-Zeiten ist dieser kombinierte Einsatz noch wertvoller geworden. Doch auch wenn der Hospizverein ehrenamtlich arbeitet, entstehen trotzdem Kosten. „Wir haben – auch schon Dank der Bürgerstiftung Haar – eine Palliativ-Care-Kraft anstellen können“, erklärt Helga Kacerovsky. Diese muss genauso bezahlt werden, wie die Ausbildung der Hospizhelfer. Und hier gibt es gerade großen Bedarf: Händeringend sucht der Hospizkreis Haar Nachwuchs. Die Ausbildung startet bereits Ende September – es können sich gerne noch Interessierte melden.

Nicht minder erleichtert über die Zuwendung ist das Team des „Haarer Tischs“. In Zeiten von Corona gingen zunächst durch die steigende Nachfrage in der Bevölkerung die Lebensmittelspenden der Geschäfte für die Bedürftigen zurück. „Und ich weiß, dass es immer schon schwierig war, bestimmte Lebensmittel zu bekommen. Als dann Corona losging, hab ich gelesen, wie schwer es gerade für den Tisch ist“, sagt Jürgen Partenheimer, der selbst viele Jahre im Helferteam des Haarer Tischs aktiv war. So entschloss sich der Vorstand zu einer ersten Spende von 2.000 Euro bereits am Beginn der Pandemie. Davon konnten Lebensmittel für die Bedürftigen zugekauft werden. Dank der Unterstützung der anonymen Spender konnten jetzt noch einmal 4.000 Euro nachgeschoben werden. „Das hat uns Mut gemacht“, sagt Eva Genseleiter von der Führungsriege des „Haarer Tischs“. Denn Zukäufe, die ausschließlich durch Spenden finanziert werden können, sind insgesamt eine große Entlastung für die Helfer hier. Dann können sie den Bedürftigen nämlich auch genügend Milchprodukte oder haltbare Lebensmittel wie Nudeln oder Reis anbieten, die immer zu wenig sind. Oder es gibt mal wieder eine Waschmittelaktion für die Kunden. „Oder wir können die Kinder mit besonderen Leckereien versorgen“, freut sich Eva Genseleiter. Da strahlen dann nicht nur die Kinderaugen, sondern auch die Eltern, die ihren Kleinen das normalerweise nicht bieten können. Mehr Kunden hat der „Haarer Tisch“ während der Corona-Zeiten nicht bekommen – was das Team ein wenig verwundert hat. Aber sie wissen genau, dass es eine große Grauzone an Not auch in Haar gibt, die sich auch Scham nicht an den Tisch wenden. „Wir würden in diesen Zeiten auch Menschen, die durch Corona in einen finanziellen Engpass gekommen sind, vorübergehend am Tisch versorgen“, betont Eva Genseleiter.

Das Foto zeigt v.l. Helga Kacerovsky (Hospizkreis Haar), Jürgen Partenheimer (Vorstandsvorsitzender Bürgerstiftung Haar) und Eva Genseleiter (Haarer Tisch) bzw. die Damen einzeln mit Herrn Partenheimer.