Aufstellungsbeschluss für Bahnhofs-Projekt

von Leon Öttl

Im Juli stellten drei Investoren erstmals ihr Vorhaben zur Errichtung von sechs Häusern nördlich des S-Bahnhofs Vaterstetten vor. Nun wurde vom Bauausschuss ein Aufstellungsbeschluss gefasst. Stimmt der Bauausschuss zu, kann dann mit dem Bauleitplanverfahren begonnen werden. Hierfür rechnet die Gemeinde mit einer Dauer von einem bis eineinhalb Jahren, die Investoren sogar mit einem Zeitraum von bis zu drei Jahren. In der Bauleitplanungsphase wird ein Büro mit der städtebaulichen Planung beauftragt, hier werden unter anderem die Höhe der Gebäude sowie die Verkehrssituation geprüft.

Nach dem Verfahren soll der Bau rund 24 bis 30 Monate in Anspruch nehmen, wie uns der Investor auf Anfrage mitteilt. Nach aktuellem Planungsstand sollen 92 Wohneinheiten zwischen 2 und 4 Zimmern entstehen, 11 davon gefördert. Diese teilen sich auf fünf viergeschossige Häuser, deren Höhe der Bestandsbebauung in der Umgebung entspricht sowie einen sechsgeschossiger Bau auf. Die obersten Etagen sind dabei jeweils zurückgesetzt gebaute Terrassengeschosse. 

Für Diskussionen sorgte bei der Projektvorstellung im Juli vor allem die Verkehrssituation – dem Bauausschuss wird zur Fassung des Aufstellungsbeschlusses eine Variante ohne oberirdische Stellplätze vorgelegt. Grundsätzlich war der Tenor im Gremium positiv. Kritische Stimmen gab es aus der Nachbarschaft, unter anderem in einem Offenen Brief im August. Dass kein Anwohner in der Sitzung als Zuschauer anwesend war, sei „schade“ und „komisch“, so Bürgermeister Leonhard Spitzauer (CSU). Die Öffentlichkeit soll nun frühzeitig beteiligt werden und etwaige Stellungnahmen dann im entsprechenden Gremium behandelt werden. Transparenz sei in dieser Sache sehr wichtig, so Bauamtsleiterin Littke. 

In der Sitzung von Dienstag betonte Sepp Mittermeier (SPD), man müsse versuchen, den Stellplatzschlüssel zu reduzieren. Nur so könne Verkehr vor Ort reduziert werden. Als zwingend nannte die Fraktionskollegin Maria Wirnitzer ein Mobilitätskonzept. 

Josef Schmid hingegen würde sich nicht auf den ÖPNV alleine verlassen, ein Auto brauche man trotz Nähe zur S-Bahn dennoch, so der CSU-Gemeinderat. Ähnlich sieht es Benedikt Weber (ebenfalls CSU): Die Stellplatzsatzung in bestehender Form solle umgesetzt werden. 

Roland Meier (FW) plädierte ebenfalls für ein Mobilitätskonzept und brachte gleich einen Vorschlag ein: Die Zugspitz- und Wendelsteinstraße als je gegenläufige Einbahnstraßen – und somit weniger Begegnungsverkehr. Dies funktioniere überall, „warum nicht bei uns“? 

Dass es sich noch um den Anfang des Verfahrens handelt, betonen sowohl die Investoren als auch die Gemeinde. Im Verfahren „können sich stets Änderungen ergeben. Die Planungen der Investoren stehen insoweit noch unter Vorbehalt“, so die Leiterin des Bauamts, Brigitte Littke. Die Investoren sind unterdies positiv gestimmt: „Wir freuen uns gemeinsam mit der Gemeinde auf die spannende Planungsaufgabe, einen Bebauungsplan zu entwickeln, der für sowohl für die Allgemeinheit als auch für das Grundstück selber einen Mehrwert schafft. Deshalb schätzen wir umso mehr die grundsätzlich positive Rückmeldung von Seiten der Verwaltung, Politik und Bürgerschaft“, so Sebastian Gumppenberg.