Quelle: privat

„Am meisten vermisse ich den Strand“

von Eva Bistrick

Die 17-jährige Clara Heizmann aus Vaterstetten hat ein ganz besonderes Jahr hinter sich. Von Juli 2023 bis Juli 2024 verbrachte sie ihr Auslandsjahr in Mount Maunganui, einer malerischen Stadt an der Küste Neuseelands. Als Schülerin des Mount Maunganui College tauchte sie in die neuseeländische Kultur ein und sammelte unvergessliche Erlebnisse. „Neuseeland hat mein Herz erobert. Die Menschen sind unglaublich freundlich und offen. Es war einfach, neue Freunde zu finden und mich in meiner Gastfamilie wohlzufühlen“, erzählt sie uns. Besonders die herzliche und offene Art der Neuseeländer habe es ihr leicht gemacht, sich schnell einzuleben.

Besonders in Erinnerung geblieben ist ihr eine zweiwöchige Reise auf die Südinsel, wo sie unter anderem das aufregende Erlebnis eines Bungeesprungs hatte. „Die Natur in Neuseeland ist einfach atemberaubend. Es gibt so viele Möglichkeiten, draußen aktiv zu sein, sei es beim Surfen, Wandern oder einfach beim Genießen der Landschaft“, schwärmt sie. Auch in den langen Sommerferien im Dezember und Januar nutzte sie die Zeit, um viel zu surfen und sich mit Freunden zu treffen. „In Neuseeland lebt man viel im Einklang mit der Natur. Abends gab es weniger Aktivitäten, dafür war ich tagsüber umso mehr draußen unterwegs“, erklärt sie. Dieses besondere Lebensgefühl habe sie nachhaltig geprägt.

Besonders die Schulzeit in Neuseeland hat Clara als sehr positiv und anders im Vergleich zu Deutschland erlebt: „Die Schule in Neuseeland ist viel einfacher als in Deutschland. Die Schulfächer sind viel praktischer angewendet. Ich hatte zum Beispiel Fotografie, wo ich dann immer eine Kamera von der Schule bekommen habe. Es gab auch Outdoor Education, wo wir im Winter Mountainbiken und im Sommer Surfen gingen. Insgesamt gibt es über 40 verschiedene Fächer, aus denen man wählen kann, was den Lehrplan sehr vielseitig macht.“

Mittlerweile ist Clara wieder zurück in Deutschland, doch die Erinnerungen an ihre Zeit in Neuseeland wird sie niemals vergessen. Besonders das Leben mit ihrer Gastfamilie hat sie sehr geschätzt, auch wenn es nicht von Anfang an einfach war: „Ich habe nach den ersten zwei Monaten die Gastfamilie gewechselt, da es einfach nicht gepasst hat. Danach war alles super mit der neuen Familie. Wir haben viele Ausflüge gemacht, oft unseren Hund mitgenommen, und sie haben mich bei allem unterstützt. Ich habe auch viel deutsche Traditionen mitgebracht und ihnen einiges beigebracht.“

Auch das Feiern von Weihnachten und Neujahr im neuseeländischen Sommer war für Clara eine ganz besondere Erfahrung. „Generell wird Weihnachten und Neujahr in Neuseeland nicht so intensiv gefeiert wie in Deutschland. Es war sehr ungewohnt, ohne meine Familie zu feiern, aber ich bin sehr dankbar, dass ich das alles erleben durfte.“

Was von alledem wird ihr am meisten in Erinnerung bleiben? Clara: „Die Bootsübernachtung im Doubtful Sound war eines der großen Highlights für mich. In meinen ersten Ferien war ich mit einer Organisation zwei Wochen auf der Südinsel unterwegs. Gegen Ende haben wir eine Nacht auf einem Boot verbracht. Wir waren dort ganz allein, konnten die Sterne anschauen. Das werde ich nie vergessen.“

Ihr Auslandsjahr hat Claras Sichtweise auf das Leben sowie ihre Zukunftspläne verändert. „Durch das Jahr habe ich viel gelernt, wie wichtig es ist, auf Menschen zuzugehen und offen für Neues zu sein. Ich bin viel selbstständiger geworden und habe gelernt, alles viel mehr wertzuschätzen, was man eigentlich hat. In Zukunft möchte ich noch mehr reisen und so viel wie möglich von der Welt sehen.“

Auf die Frage, was sie am meisten an Neuseeland vermisst, antwortet Clara: „Den Strand. Das Haus meiner Gastfamilie war nur zwei Minuten vom Strand entfernt, und ich habe dort sehr viel Zeit verbracht. Der Strand war über 17 Kilometer lang und traumhaft schön. Ich werde definitiv wiederkommen. Ich würde jedem so ein Auslandsjahr empfehlen. Man macht so viele tolle Erfahrungen fürs Leben.“