Mordkommission ermittelt

von Catrin Guntersdorfer

Weil ein Sohn seiner Mutter bei einer Autofahrt ins Lenkrad gegriffen hat, kam es gestern Vormittag (20.01.) zu einem Verkehrsunfall in Haar, bei dem vier Personen schwer verletzt wurden. Gegen 10.30 Uhr, befuhr eine 59-Jährige aus dem Landkreis München zusammen mit ihrem 27-jährigen Sohn und ihrer 29-jährigen Tochter die Vockestraße. Aus zunächst ungeklärter Ursache geriet der Pkw in den Gegenverkehr und stieß dort frontal mit dem Auto eines 51-jährigen Münchners zusammen. Bei dem Unfall wurden drei der vier beteiligten Personen schwer verletzt. Wie die Polizei mitteilt, mussten Mutter, Tochter  und der 51-Jährige zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus gebracht werden. Der 27-jährige Sohn blieb unverletzt.

Im Rahmen der Unfallaufnahme durch das Unfallkommando stellte sich heraus, dass der Sohn, der auf dem Beifahrersitz saß  seiner Mutter unvermittelt ins Lenkrad gegriffen hatte, um den Pkw auf die Gegenfahrbahn in Richtung eines am linken Fahrbahnrand befindlichen Baumes zu lenken. Weiter stellte sich im Zuge der Ermittlungen heraus, dass der 27-Jährige schon länger psychisch erkrankt sei. Durch den Unfall wollte er möglicherweise seine Mutter, die mitfahrende Schwester und sich selbst töten. Der 27-Jährige kam noch am selben Abend in eine psychiatrische Klinik. Wegen des Verdachts auf ein versuchtes Tötungsdelikt wurden die weiteren Ermittlungen durch die Mordkommission übernommen. Die Motivlage und der Gesundheitszustand des Beifahrers bedarf noch weiteren Ermittlungen. Die Staatsanwaltschaft wird einen Antrag auf Unterbringung des Tatverdächtigen stellen.

 

 

 

 

Depressiv? Hier bekommen Sie umgehend Hilfe

Wir berichtet in der Regel nicht über Selbsttötungen, um keinen Anreiz für Nachahmung zu geben – außer Suizide erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Wenn Sie selbst depressiv sind, Selbstmordgedanken haben, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge (www.telefonseelsorge.de). Unter der kostenlosen Hotline 0800-111 01 11 oder 0800-111 02 22 erhalten Sie Hilfe von Beratern, die Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen können.