Wie steht es um die Feuerwehren?

von Leon Öttl

Elf Jahre nach dem ersten „Feuerwehrbedarfsplan“ wurde nun der neue Plan für die Gemeinde Vaterstetten vorgestellt. Vieles hat sich 2012 verbessert, doch es ist auch viel zu tun. Ein Thema ist der Wohnraummangel.

In Workshops erarbeitete der verantwortliche Ingenieur Stefan Deschermeier zusammen mit der Gemeinde und Vertretern der Feuerwehren den Plan. Ein zentraler Punkt der Analyse: die Erreichbarkeit im Notfall. 10 Minuten nach Eingang des Notrufs muss die Feuerwehr vor Ort sein. In den vergangenen Jahren habe sich hier das System geändert, für die Disposition werden nun 1,5 Minuten abgezogen. Abzüglich der Fahrt zu den Gerätehäusern verbleiben kalkulatorisch 5 Minuten. In dieser Zeit soll jeder Haushalt in der Gemeinde erreichbar sein.

Wie sieht es in Vaterstetten aus? Ohne die Nachbarn wäre die Hilfsfrist nicht einhaltbar. So etwa in einem großen Gebiet Vaterstettens, im Südosten Baldhams am Mozartring sowie rund um den Karwendelplatz, sowie weiter in Richtung Nordosten hinauf. Durch die Versorgung durch die Feuerwehren in Neukeferloh und Pöring ist allerdings jeder Haushalt Vaterstettens binnen der vorgeschriebenen 10 Minuten erreichbar. Einen Lösungsvorschlag hat der Ingenieur, auch wenn dieser nicht einfach umsetzbar ist: die Ehrenamtlichen „näher an das Feuerwehrhaus bringen“. Hinzu kommt, dass viele Ehrenamtliche sich tagsüber nicht in der Gemeinde aufhalten. Im schlimmsten Falle bräuchte Vaterstetten – der ungünstigen Lage des Gerätehauses an der Verdistraße geschuldet – ein weiteres.

Kritik gab es daran, dass für die Arbeitssicherheit der Feuerwehrdienstleisten wenig getan wurde. Deschermeier musste bei Begehungen feststellen, dass von erarbeiteten Checklisten „gar nichts abgearbeitet war“. Dabei gehöre dies zum klassischen Arbeitsschutz. Dennoch fiel sein Fazit überwiegend positiv aus, gerade bei den Fahrzeugen. „An vorderster Front“ sei man sehr gut ausgestattet. Vier Fahrzeuge sollen in den kommenden Jahren erneuert werden: in Vaterstetten das Mehrzweckfahrzeug durch ein neues sowie der Versorgungs-LKW durch einen Gerätewagen Logistik. Auch in Baldham-Dorf soll ein MZF Baujahr 1995 ausgetauscht werden, Parsdorf-Hergolding soll ein neues Hilfeleistungslöschfahrzeug für ein 12 Jahre altes Löschfahrzeug erhalten. Die Maßnahmen seien bereits eingestellt und „nicht unvorhergesehen“, so Bürgermeister Leonhard Spitzauer (CSU), der die Bedarfsplanung als „erfolgreiches System, das man fortführen sollte“ bezeichnete, es sei eine „gute Sache“.