Wie sieht das Haar der Zukunft aus?

von b304

Die Zielgerade auf dem Weg zum Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) für
die Gemeinde Haar rückt näher. Was man sich davon verspricht? Die fundierte Aufwertung von Bereichen wie beispielsweise dem Bahnhof oder der Leibstraße. Auf dem Weg dahin war und ist der Bürger gefragt, jede Meinung wird gehört und diskutiert. Bei einem Arbeitstreffen am 1. Februar besprachen Planer, Gemeinderäte und Mitarbeiter der Verwaltung und Bürgermeister Dr. Andreas Bukowski 61 Fragen und Anregungen. Dem Arbeitstreffen vorangegangen war eine öffentliche Veranstaltung im Dezember 2022. Dort hatten der Bürgermeister und die Stadtplanerin Martina Schneider von Stadt.Raum.Planung im Bürgersaal über die ISEK-Ziele berichtet und erläutert, wo sich Haar noch verändern könnte und welche Rahmenbedingungen gelten. Bereits vor Ort gab es einige wichtige Anmerkungen und Vorschläge von Seiten der Bürgerschaft. Danach hatten die Haarer und Haarerinnen bis 15. Januar Zeit, nochmal schriftlich Ideen und Fragen zu äußern. Davon machten sie reichlich Gebrauch – auf der Agenda des Arbeitstreffens standen am Ende 51 Fragen und Ideen der Bürger und zehn von der Verwaltung. Das ISEK betrachtet sieben sogenannte Vertiefungsbereiche, die in Haar verbessert werden sollen: die historische Ortsmitte, das Bahnhofsumfeld, die Leibstraße, ein Bereich an der Wasserburger Straße, das Jagdfeldzentrum, die Sportflächen an der Vockestraße sowie umliegende Grundstücke und die Sportflächen nördlich der Bahn.

Die Leibstraße in Haar – hier soll sich einiges ändern, geht es nach den Zielen eines Stadtkonzepts, das aktuell von der Gemeinde Haar entwickelt wird. (Foto: Gemeinde Haar)

Die Ideen deckten die gesamte Bandbreite ab – von halb-ernsten Beschwerden über freilaufende „vierbeinige Steuerzahler“, sprich Hunde, bis zu einer Rentnerin, die sich einen Lebensmittel-Einzelhandel in der Leibstraße wünscht, war einiges geboten. „Wir werden die Einwände der Bürgerinnen und Bürger gut aufheben und später bei konkreten Projekten berücksichtigen“, versprach CSU-Gemeinderätin Gerlinde Stießberger.

Die Einbindung der Bevölkerung klappt also, ließ sich nach dem Arbeitstreffen festhalten. Mit dem Thema ISEK geht es nun weiter: Am 28. Februar steht das Thema auf der Tagesordnung der Gemeinderatssitzung. Ziel ist, die öffentliche Auslegung des Sanierungsgebiets zu beschließen. Interessierte Bürger sowie die sogenannten „Träger öffentlicher Belange“ (also beispielsweise Behörden wie das Landratsamt München) können Stellungnahmen abgeben. Am 25. April soll dann der Gemeinderat endgültig das Integrierte Städtebauliche Konzept beschließen. Daraufhin kann Haar städtebauliche Förderanträge stellen und Projekte konkret angehen. „Das Arbeitstreffen hat uns die Gelegenheit gegeben, jeden einzelnen Vorschlag oder Einwand abzuwägen. Ich freue mich über die rege Beteiligung. Ich bin zuversichtlich, dass die nun folgenden Schritte dazu beitragen werden, dass das ISEK zu dem wird, was es sein soll: eine große Chance für die Entwicklung der modernen und lebenswerten Gemeinde“, erklärte Dr. Bukowski nach dem Arbeitstreffen.