Volksfest künftig ohne Raketen und Knaller

von Catrin Guntersdorfer

Beim Vaterstettener Volksfest 2020 wird ein Highlight fehlen: Wie in der jüngsten Haupt-, Personal- und Finanzausschuss der Gemeinde auf Antrag der Grünen beschlossen wurde, wird es kein Feuerwerk mehr geben.

Vaterstetten will in Zukunft beim alljährlich stattfindenden Volksfest auf das Feuerwerk verzichten. „Wir sind ja deutlich sensibilisiert, was die Feinstaubproblematik angeht“, so Axel Weingärtner, Grünen-Fraktionschef, bei der Erläuterung zum Antrag seiner Partei. Er verwies auf die enorme Feinstaubbelastung während der Silvesternacht. Als weiteren Kritikpunkt äußerte er die schlechten Arbeitsbedingungen, die bei der Herstellung von Feuerwerkskörpern, etwa in China oder Indien, vorherrschen. Auch an die Tiere müsse man seiner Meinung nach denken, die unter dem Lärm der Knallerei leiden. „Die Gemeinde kann hier mit gutem Beispiel vorangehen“, erklärte Weingärtner weiter seinen Wunsch dahingehend, dass Vaterstetten allgemein künftig weniger Feuerwerke durchführen solle.  Gleichzeitig beantragten die Grünen, mit dem Festwirt des Volksfestes eine Alternative zu finden, oder einen finanziellen Ausgleich zu vereinbaren. Eine Idee wäre nach Weingartners Ansicht, eine Lasershow. “Jede Alternative ist besser, als der Status Quo!”

Respekt für den Mut, einen solchen Antrag zu stellen, zollte dem Grünen-Politiker,  Manfred Schmidt (FBU/AfD). Zwar handle es sich nur um einen kleinen Beitrag, doch immerhin sorge man dafür, dass weniger Feuerwerkskörper hergestellt würden.

Im Ausschuss gab es eine überwiegend positive Resonanz auf den Vorschlag der Grünen. Auch Josef Mittermeier (SPD) und Renate Will (FDP) zeigten sich begeistert von der Idee. Will unterstrich die Vorbildfunktion, die die Gemeinde habe und zeigte sich überzeugt davon, dass sich der Unmut in der Bevölkerung wegen der Absage, in Grenzen halten werde. Mit dem eingesparten Geld könne der Festwirt etwas für Kinder tun und beispielsweise Freifahrtscheine für die Fahrgeschäfte verteilen, so der Vorschlag. Auch die CSU stimmte dem Grünen-Antrag zu.

„Ich bin hin und her gerissen“, räumte dagegen Wolfgang Schermann von den Freien Wählern ein. Er kommentierte den Vorschlag mit den Worten: “Man soll´s nicht übertreiben!”,  und entschied: “Ich werden dagegen stimmen.“

Georg Kast, persönlicher Referent des Bürgermeisters, erklärte, dass bislang noch keine nennenswerten Alternativen außer der Lasershow vorgeschlagen worden seien. Die Lichtverschmutzung  sei erst kürzlich Thema im Gremium gewesen und zudem hätten Laser keine gute Umweltbilanz. Die Verwaltung werde sich gerne um Alternativen zum Feuerwerk bemühen, aber „leicht wird das nicht“.

Der Grünen-Antrag wurde letztlich von der Mehrheit der Ausschussmitglieder beschlossen,  Wolfgang Schermann und Peter Reitsberger (beide FW) stimmten gegen den Antrag.

Auch über den Termin, an dem das Volksfest in Zukunft stattfinden solle, wurde in der Sitzung diskutiert. Derzeit ist der Start immer auf den Tag vor Fronleichnam festgelegt. Einige Mitglieder äußerten sich kritisch zu diesem Zeitraum, vor allem im Hinblick auf die Schulferien, die meist zeitgleich stattfinden. Die Mehrheit der Gemeinderatsmitglieder entschied sich jedoch am Ende für den Termin.