Am 28. Januar wurde die VHS Vaterstetten Opfer eines Cyber-Angriffs – alle Dateien gelöscht, Computer down. Via Erpresserschreiben wurde Geld gefordert, um die Daten wieder herzustellen. Doch die VHS Vaterstetten hatte Glück im Unglück: „Ein paar Tage zuvor haben wir unsere Mailserver in die Cloud umgezogen. So konnte nach ein paar Tagen zumindest ein älterer Stand unseres Kursverwaltungsprogramms wieder hergestellt werden“, berichtet Geschäftsführer Helmut Ertel. Man muss sich vorstellen: Es gab nicht einmal mehr Unterlagen über Buchhaltung, weder Bankdaten noch Dozentenkontakte waren verfügbar und mussten über E-Mail-Postfächer manuell wieder gesucht und angelegt werden. Eine mühsame, zeitaufwändige Angelegenheit. Doch das Team schaltete sofort in den Krisenmodus und packte mit vereinten Kräften an.
Nach fünf Wochen, teilweise mit täglich bis zu 16 Stunden Arbeit, ist die VHS seit Anfang März wieder voll einsatzfähig, wenngleich im Hintergrund weiter der Wiederaufbau der Systeme läuft. Sicherheitstechnisch kann sich die VHS nichts vorwerfen, alle Software-Updates wurden stets durchgeführt. Es handelte sich laut Kriminalpolizei, die nach wie vor ermittelt, um einem gezielten Angriff, da am gleichen Tag deutschlandweit auch andere mittelständische Unternehmen betroffen waren. So waren in der VHS in Minden die kompletten Serverstrukturen lahmgelegt, dort war nicht einmal mehr das Telefonieren möglich. Ertel rät: „Im Ernstfall immer sofort den EDV Dienstleister verständigen, und dann die Kriminalpolizei – und bloß nicht auf externe Links klicken.“