Der “Verein zur Erhaltung der Alten Post Parsdorf “wurde am 22. März 2016 gegründet und genau 426 Tage später, am 14. November 2017 wieder aufgelöst. Grund für die Auflösung: das Vereinsziel wurde erreicht und mit dem Kauf der “Alten Post” durch Familie Müller das Bestehen der Wirtschaft gesichert.
Bei schönstem Sonnenscheinwetter konnte jetzt die ehemalige Vorstandschaft des aufgelösten Vereins das übrige Vereinsvermögen in Höhe von 2.014,25 Euro an die Freiwillige Feuerwehr Parsdorf-Hergolding als Spende übergeben, so wie es die Vereinssatzung vorgesehen hatte. “Die Vertreter der Feuerwehr Parsdorf- Hergolding freuten sich sehr über die Zuwendung. Sie wird für die Jugendarbeit verwendet werden”, so Kommandant Leonhard Spitzauer.
Während des Bestehen des Vereins fanden zahlreiche Termine, wie Besprechungen und Begehungen mit Architekten,
Bauingenieuren und Brandschutzexperten, statt. Der legendäre Biergarten und der beliebte Festsaal konnte nach zähen Verhandlungen gerettet werden. Die Posthalterei und die Gaststätte an diesem Platz waren bei der Gemeindegründung am 26. Juni 1818 mit entscheidend, dass Parsdorf zum ersten Gemeindesitz benannt wurde. Erst 1978 löste Vaterstetten Parsdorf endgültig ab.
Bis Ende 2013 lief in der “Alten Post” alles gut, doch dann ging die Krise los. Bereits Ende 2013 kam ein neuer Pächter in die “Alte Post”. Er trat die Nachfolge der für viele legendären Wirtin Helga Klement an. Schon kurz nach seinem Start kam es zu Differenzen, ein Grund: Brandschutzmaßnahmen. Schließlich wurde die Wirtschaft geschlossen und sollte in einem Bieterverfahren auf Erbpachtbasis von der katholischen Kirche verkauft werden. Problem jedoch: es fand sich einfach kein Käufer.
Besonders der „Verein zur Erhaltung der Alten Post Parsdorf“ hat bis zum Schluss für den Erhalt der Traditionswirtschaft gekämpft. Viele Gemeinderäte waren Mitglied in dem Verein. Im Dezember 2016 wurde schließlich die Gemeinde Vaterstetten Eigentümerin ihrer Geburtsstätte, zu einem Preis von 850.000 Euro. Dann kam Karl „Charly“ Müller ins Spiel, der zwölf Jahre lang, bis 2012, Kirchenpfleger der Kuratie Neufarn und damit auch für die Post zuständig war. Er kannte das Gebäude, dessen Geschichte bis in das Jahr 1443 zurückreicht, wie kaum ein anderer und erwarb die “Alte Post”.
Seit diesem Sommer erstrahlt nun die Gaststätte in Parsdorf in neuem Glanz und hat seitdem täglich geöffnet.