In seiner jüngsten Sitzung diskutierte der Bauausschuss des Gemeinderats Haar kurz- und mittelfristige Projekte zur Schaffung von neuen Betreu-ungsplätzen für Kinder. Er empfahl bei nur einer Gegenstimme, in der kommenden Gemeinderatssitzung die Verwaltung mit der vertieften Prüfung von mehreren Standorten für neue Einrichtungen zu beauftragen. „Das Hauptproblem sind nach wie vor die fehlenden Fachkräfte. Wir können viele Betreuungsplätze für Kinder, die eigentlich zur Verfügung stehen, nicht belegen mangels Personal. Insbesondere bei unseren freien Trägern. Dem stellen wir uns und auch baulich müssen wir aktiv werden“, erklärte Dr. Andreas Bukowski, Bürgermeister der Gemeinde, eingangs der Ausschuss-Sitzung: „Jetzt über unscharfe Bedarfsprognosen rumzustreiten, bringt letztlich wenig und hilft weder Kindern noch deren Eltern. Jetzt gilt es, Lösungen zu entwickeln und nach vorne zu blicken“. Der Bürgermeister stellte im Ausschuss kurz- und mittelfristige Projekte vor. Kurzfristig sollen beispielsweise weitere Module bei der bestehenden Kita der Gemeinde am Wieselweg 24 neue Plätze schaffen. Durch die Umwandlung gemeindlicher Liegenschaften oder der Anmietung von leerstehenden Büroflächen in Eglfing sollen weitere 24 Plätze entstehen – „vorbehaltlich der Verfügbarkeit und der Genehmigung natürlich“, meinte Bukowski. Sowohl das ehemalige MSD-Gebäude, als auch Flächen im Pagodum kommen grundsätzlich in Frage.
Bedarf über 2030 hinaus im Blick
Mittelfristig will die Gemeinde einen Neubau am Wieselweg, an der Rechnerstraße, an der Gronsdorfer Straße (neben der „Parkwildnis“) und in Ottendichl (Feldkirchener Straße) auf die Realisierbarkeit prüfen. Ein Waldkindergarten im Osten der Gemeinde soll ebenso untersucht werden wie ein Provisorium an der Blumenstraße. Eine Analyse hatte zuvor ergeben, dass die Realisierung aller vorgeschlagenen Projekte den Bedarf der derzeit extrem stark wachsenden Gemeinde Haar über das Jahr 2030 hinaus decken könne. „Ich freue mich, dass wir nach dem Haupt- und Werkausschuss nun auch im Bauausschuss eine sehr konstruktive Diskussion zu einem der wichtigsten Themen der Zukunft geführt haben. Nun kann der Gemeinderat erste Weichen stellen“, fasste der Bürgermeister den Abend zusammen.
Aktuell ist die Gemeinde Haar auf vielen Ebenen aktiv, um die Zahl der Kinder auf der Warteliste für einen Kita-Platz zu verringern. Am 13. Juni hatte der Haupt- und Werkausschuss dem Gemeinderat empfohlen, verschiedene Maßnahmen zur Verbesserung der Personalsituation in den Kitas zu beschließen (b304.de berichtet). Am 19. Juni diskutierten Sachgebietsmitarbeiter mehrerer Gemeinden aus dem Landkreis auf Einladung der Abteilung Bildung, Familie und Inklusion im Haarer Rathaus Ideen und Lösungen zur Personalgewinnung.
Straffer Zeitplan
Bereits kommende Woche, am 27. Juni, befasst sich der Gemeinderat mit den Empfehlungen der beiden Ausschüsse. Einen Tag später, am 28. Juni, folgt eine Informationsveranstaltung im Haarer Bürgerhaus, in deren Rahmen die Verwaltung der Gemeinde ihren Kita-Aktionsplan präsentiert und Eltern und Interessierten Rede und Antwort steht. Die Veranstaltung beginnt um 18.30 Uhr.