Ungeordnetes Wachstum verhindern

von edithreithmann

Die B304 prägt die Gemeinde Haar und teilt das Gemeindegebiet in Nord und Süd. Die Gestaltung der Nordseite ist weitestgehend abgeschlossen und wie die Südseite zukünftig aussehen soll, diskutierten die Gemeinderäte heute in der Sitzung. Das Münchner Architekturbüro Goergens+Miklautz, ein Altbekannter in der Gemeinde, hat jetzt den Rahmenplan vorgestellt. Ein Projekt, an dem schon lange gearbeitet wurde. Bei der Bürgerinformation am 11.10. kann noch mitdiskutiert werden. Sehen Sie hier erste Detailplanungen.

Die Gemeinde Haar hat gute Erfahrungen mit Rahmenplanungen. Die Projekte Eglfing und der Jugendstilpark sind so vorbestimmt worden. “Mit dem Jugendstilpark ist uns so ein großer gemeinsamer Wurf gelungen”, so berichtet stolz Bürgermeisterin Gabriele Müller (SPD). Aber was ist eigentlich eine Rahmenplanung? In erster Linie ist es ein Planungsinstrument, das nicht rechtlich bindend ist. Es werden Vorschläge erarbeitet, die nicht von Einzel- oder Privatinteressen getrieben sind. Ein harmonischer Gesamteindruck soll entstehen und aktuelle  städtebauliche Erfahrungen fließen in die Planung. Wichtig ist, dass es noch keine endgültige Bebauungsstruktur ist, aber ungeordnetes Wachstum verhindert wird.

Das betrachtete Areal entlang der B304 ist 1,65 km lang und vom Architekturbüro Goergens+Miklautz in drei Bereiche eingeteilt. Von Trudering kommend stadtauswärts ist der Abschnitt 1 (der laut Gert Goergens interessanteste) die Neugestaltung der Hans-Pinsel/Ecke Hans-Stießberger-Straße und das anschließende Einkaufsareal, Abschnitt 2 die Umgestaltung des Eintritts zum Jagdfeld (hierzu gibt es zwei Vorschläge) und Abschnitt 3 die Nachverdichtung von der Festwiese bis zum Ortsausgang.

Ins Auge fallen sofort die zwei neu geplanten Hochhäuser (in Höhe von 40 m), die das bereits bestehende (Höhe 60 m) ergänzen und übrigens in den Planungsunterlagen nicht mehr als Hochhaus sondern als Hochpunkt bezeichnet werden. “Sie sind städtebaulich überzeugend”, so Gert Goergens bei der Präsentation seiner Pläne. Er erwähnt lobend, dass Haar bezüglich Raumplanung eine Vorzeigegemeinde sei und das auch so bei der Stadt München gesehen wird. Grundsätzlich ist das Ziel immer Gebäude entlang der B304 zu bauen, die als Schutz dienen und im Innenhof emmissionsfreies Wohnen ermöglichen. Bei der Rahmenplanung sind insgesamt 62.000 qm berücksichtigt. Es entstehen 700 Wohnungen und mit 1.600 zusätzlichen Einwohner wird gerechnet. Wie die Gemeinderäte über die Planungen in einer 3-stündigen Gemeinderatssitzung diskutierten, lesen Sie morgen.

Das ist die bestehende Bebauung von Westen her gesehen. Im Vordergrund links der B304 das dreieckige Gebäude vom acom-Hotel (Grafik: Architekturbüro Goergens+Miklautz)
Und so soll es laut Rahmenplan einmal entlang der B304 Süd aussehen (Grafik: Architekturbüro Goergens+Miklautz)
Das Modell Rahmenplan B304 Süd wird ab 27.09.im Eingangsbereich vom Rathaus Haar ausgestellt. v.li. Petra Wellnhofer und Gert Goergens (Goergens und Miklautz Architekten) mit Bürgermeisterin Gabriele Müller (Foto: Edith Reithmann/B304) bei der Pressepräsentation.