Quelle: Habeker Hof

Tomatenraritäten im Rampenlicht

von Eva Bistrick

Der Habeker Hof in der Gronsdorfer Straße 22 in Haar ist mehr als nur ein Hofladen mit Anbauflächen und Gewächshaus – er ist ein liebevoll bewirtschaftetes Kleinod, das zeigt, wie nachhaltige Landwirtschaft heute aussehen kann. Im Juli und August haben die Tomaten Hochsaison – daher feiern die Habekers am kommenden Samstag, 26. Juli von 11 bis 19 Uhr wieder ihr jährliches Tomatenfest.

Schon seit vielen Jahren ist der Habeker Hof vor allem zu Halloween im Oktober ein beliebtes Ausflugsziel – dank der beeindruckenden Kürbisauswahl: über 100 Sorten gibt es dann dort zu bestaunen. Doch was viele nicht wissen: Nicht nur Kürbis kann der Habeker Hof. Die große Leidenschaft für alte Tomatensorten und der kleine, leider etwas versteckte Hofladen, in dem all die besonderen Produkte verkauft werden, sind für viele Besucher noch ein echter Geheimtipp. Ein Grund mehr, den Hof auch schon im Sommer zu entdecken.

Antonia und Roland Habeker haben sich auf alte, samenfeste Tomatensorten spezialisiert – ein Schatz, den es kaum noch gibt. Nur drei bis vier Betriebe rund um München bauen solche Sorten überhaupt noch an. Kein Wunder: Alte Sorten sind nicht hochgezüchtet auf maximalen Ertrag oder perfekte Einheitlichkeit. Eine herkömmliche Tomatenpflanze kann bis zu 40 Kilo Tomaten im Jahr tragen – alte Sorten dagegen bringen oft nur 3 bis 4 Kilo. Der Anbau ist aufwändiger, aber der Geschmack: unvergleichlich.

Rund 35 bis 40 Sorten wachsen im Gewächshaus der Habekers, darunter klangvolle Namen wie „Artisan Blush Tiger“ oder „Green Zebra“. Jede Sorte hat ihren eigenen, unverwechselbaren Geschmack, ihre eigene Farbe, ihre Geschichte – da möchte man glatt zum Tomaten-Sommelier werden.

Beeindruckende Optik: die Sorte “Chocolate Stripes”

Beim Tomatenfest können Besucher an der Verkostungsstation ihre Favoriten testen, bei einer Führung durchs Gewächshaus mehr über die Sortenvielfalt erfahren – und natürlich auch selbstgemachte Leckereien probieren: etwa frische Pizza aus dem Holzofen, belegt mit alten Tomaten und hausgemachtem Basilikumspritz aus eigenem Anbau.

Wer den Hof besucht, wird überrascht sein, wie viel hier wächst: grüner Spargel, Frühlingszwiebeln, Melonen, Fenchel, Paprika, Artischocken, Salate, Kräuter (Wahnsinns-Basilikum!) – alles direkt vom Feld in den Laden. Und ein echter Geheimtipp: der Safran, der auf dem Feld hinter dem Hof in Handarbeit kultiviert wird. Auch Brot aus dem Steinbackofen, gebacken mit der alten Landweizensorte „Eglfinger Zimbern“ , ist ein Geheimtipp. Das Saatgut ist ursprünglich und besonders gut geeignet für Allergiker, die die modernen Züchtungen nicht vertragen.

Ein Besuch im Habeker Hof lohnt sich nicht nur zum Tomatenfest. Aber gerade jetzt, in der Erntezeit, wird besonders spürbar, wie viel Leidenschaft, Wissen und Handarbeit hinter jeder Tomate steckt. Und wie köstlich Vielfalt schmecken kann. Der Laden ist von Montag bis Samstag von 8 bis 20 Uhr geöffnet, die Selbstbedienungskasse akzeptiert Bargeld, EC- und Kreditkarten sowie PayPal. Von Donnerstag bis Samstag Mittag ist Personal im Laden, das gerne beratend zur Seite steht.