Es war alles andere als eine normale Schulversammlung, die da direkt am ersten Schultag nach den Pfingstferien alle Grundschüler der Haarer Konrad-Schule in die Turnhalle lockte. Denn seit sie ihre Schule vor den Ferien verlassen hatten, hat sich hier eine Menge verändert: Der Pausenhof ist zur riesigen Baustelle geworden. Einen Natur-Erlebnis-Schulhof sollen die Kinder bekommen – und dabei dürfen sie auch selbst die Hände nicht in den Schoß legen. Die Mitmachbaustelle ruft!
Dass es eine besondere Versammlung war, dafür gab es gleich zu Beginn ein eindeutiges Indiz: Zwischen den Schülerinnen, Schülern und Lehrerinnen standen einige Erwachsene in schmutziger Arbeitskleidung, die die Arbeitshandschuhe gerade mal eben in die Tasche gesteckt und Schaufel und Co nur kurz vor der Tür gelassen haben. „In unserem Schullied heißt es ja „zusammen schaffen wir sehr viel“ – und das müssen wir auch“, begrüßte Schulleiterin Andrea Zran die Klassen.
Ein Großprojekt zu stemmen
Es ist wahrlich ein Großprojekt, wenn man den mittlerweile von Pflaster und Asphalt befreiten Pausenhof anschaut: Naturnah und grün soll es hier werden, mit Rückzugsorten und Spielmöglichkeiten, die den Erholungswert für die Kinder steigern. Lange wurde auf dem Reißbrett getüftelt – jetzt ist der Startschuss gefallen. Die Eltern haben sich für die Mitarbeit eingetragen, die Kinder bereits einen Sponsorenlauf zugunsten ihres Pausenhofes unternommen. Die Gemeinde stellt für die Umsetzung 200.000 Euro zur Verfügung. Und auch die Kinder sollen mit anpacken.
Deshalb stellte Andrea Zran in der Schulversammlung nicht nur all die Leute vor, die sich demnächst im Pausenhof tummeln werden, sondern es gab auch eine Sicherheitseinweisung: Keine FlipFlops an den Füßen und nur mit Arbeitshandschuhen – die vom Elternbeirat spendiert wurden – auf die Baustelle. Bagger und andere technische Gerätschaften sind aus Sicherheitsgründen selbstverständlich tabu – was jedoch eine gewisse Enttäuschung in das eine oder andere Schülergesicht schrieb.
Alles in allem sind aber alle hochmotiviert – allen voran die Projektleiterin Barbara Stark. Sie kommt aus dem Schwärmen kaum mehr heraus. Denn wo die meisten bislang nur eine wilde Stein- und Staubwüste anstelle des ehemaligen Pausenhofs sehen, sieht sie bereits ein grünes Paradies. Und damit das auch bald existiert, wollen wirklich alle mithelfen – auch Bürgermeisterin Gabriele Müller, die extra zur Schulversammlung erschienen war, versprach, sich zwischendurch mal eine Schaufel zu schnappen.