Senioren im Visier

von Catrin Guntersdorfer

Mit dem so genannten “Enkeltrick” haben am gestrigen Nachmittag (12.12.) wieder Betrüger versucht, an die Ersparnisse von Senioren in Vaterstetten zu kommen. Allein von drei Anrufen in der Zeit zwischen 13:00 Uhr und 14:30 Uhr berichtet die Polizeiinspektion Poing.

Die angerufenen Frauen im Alter von 80 bis 92 Jahren wurden jeweils vom angeblichen Enkel um finanzielle Hilfe gebeten. In keinem der Fälle entstand einem der Opfer ein Schaden, da diese die Betrugsabsicht noch rechtzeitig erkannten und die Telefonate beendeten.

Betrüger haben in den letzten Jahren unterschiedliche perfide Varianten entwickelt, um an die Ersparnisse von Seniorinnen und Senioren zu gelangen. Dabei nutzen sie gezielt die Gutmütigkeit und Hilfsbereitschaft der Generation 60-Plus aus. Enkeltrick, falsche Polizeibeamte oder Handwerkertrick sind nur einige wenige Beispiele an kriminellen Machenschaften.

Wie die Polizei meldet, ist eine der momentan am häufigsten Betrugsvarianten, das Auftreten von „falschen Polizeibeamten“.  b304 berichtete.

Eine weitere oft genutzte Masche ist der sogenannte „Enkeltrick“, mit dem die Betrüger gestern in Vaterstetten versuchten, an Bargeld zu gelangen. “Auch hier sind die möglichen Folgen für die Opfer oft existentiell. Sie können sehr hohe Geldbeträge verlieren oder sogar um ihre unterhaltssichernden Ersparnisse gebracht werden”, so ein Pressesprecher der Polizei Poing. Mit den Worten „Rate mal, wer hier spricht“ oder ähnlichen Formulierungen rufen Betrüger bei meist älteren und allein lebenden Personen an, geben sich als Verwandte, Enkel oder auch gute Bekannte aus und bitten kurzfristig um Bargeld. Als Grund wird ein finanzieller Engpass oder eine Notlage vorgetäuscht, beispielsweise ein Unfall, ein Auto- oder Computerkauf. “Die Lage wird immer äußerst dringlich dargestellt. Oft werden die Betroffenen durch wiederholte Anrufe unter Druck gesetzt”, weiß die Polizei zu berichten. Sobald das Opfer zahlen will, wird ein Bote angekündigt, der das Geld abholt. Hat der Betroffene die geforderte Summe nicht parat, solle er unverzüglich zur Bank zu gehen und dort den Betrag abheben.

Damit Sie sicher vor diesen Betrügern leben können, empfiehlt die Polizei:

Rufen Sie bei Ihrer Familie an um zu klären, ob tatsächlich der Enkel / die Enkelin angerufen hat
Schauen Sie sich Besucher vor dem Öffnen der Tür durch den Türspion oder durchs Fenster genau an.
Öffnen Sie die Tür nur bei vorgelegtem Sperrriegel.
Lassen Sie keine Fremden in Ihre Wohnung. Bestellen Sie Unbekannte zu einem späteren Zeitpunkt wieder, wenn eine Vertrauensperson anwesend ist.
Wehren Sie sich energisch gegen zudringliche Besucher, sprechen Sie sie laut an oder rufen Sie um Hilfe.
Verlangen Sie von Amtspersonen grundsätzlich den Dienstausweis und prüfen Sie ihn sorgfältig auf Druck, Foto und Stempel.
Rufen Sie im Zweifel vor dem Einlass die entsprechende Behörde an. Suchen Sie deren Telefonnummer selbst heraus.
Treffen Sie mit Nachbarn, die tagsüber zu Hause sind, die Vereinbarung, sich bei unbekannten Besuchern an der Wohnungstür gegenseitig Beistand zu leisten.
Weitere Informationen, welche Kriminalitätsrisiken es gibt und wie sich Senioren schützen können, enthält die Broschüre „Sicher Leben. Ratgeber für Ältere und Junggebliebene“. Die Broschüre ist kostenlos bei den Polizeilichen Beratungsstellen erhältlich oder herunterzuladen