AKTUALISIERT Die Deutsche Bahn hat unerwartet die Fortführung der Planungen für einen schnellen Radweg entlang der Bahnlinie gestoppt. Die Gemeindeverwaltung Grasbrunn hatte bereits im Juli 2022 einen Förderantrag für die Umsetzung dieses Projekts gestellt, der von der Regierung von Oberbayern im Rahmen der „Radoffensive Klimaland Bayern“ unterstützt wurde.
Nachdem die Zustimmung für den vorzeitigen Vorhabenbeginn vorlag, entschied sich der Grasbrunner Gemeinderat dafür, den Radweg zu realisieren und beauftragte die Verwaltung mit der Planung und Bauüberwachung. Bürgermeister Klaus Korneder (SPD) setzte sich zudem für eine Abstimmung mit den Nachbargemeinden ein, die dem Projekt ebenfalls positiv gegenüberstanden. Gemeinsam wurde eine Machbarkeitsstudie durchgeführt, die erfolgreich abgeschlossen werden konnte und das Vorhaben verlief planmäßig.
Daher ist die Enttäuschung nun umso größer, dass die Deutsche Bahn das Projekt unerwartet ausbremst. In einer ersten Mitteilung der Gemeinde Grasbrunn hatte es noch geheißen, dass die Bahn derzeit nach Aussage eines Mitarbeiters prüfe, ob die viergleisige Strecke auf der Südseite der Bahnlinie im Rahmen des Brennerzulaufs um zwei zusätzliche Gleise erweitert werden muss. Das wurde jetzt seitens der Bahn dementiert: Südlich der Bahnstrecke seien definitiv keine zwei zusätzlichen Gleise für den Brenner-Zulauf erforderlich. Es sei nun klar, dass zusätzliche Gleise erst nach Grafing Bahnhof in Richtung der Landesgrenze Deutschland/Österreich benötigt werden. Es bestehe jedoch die Möglichkeit, dass im Bereich der künftigen Radtrasse München-Ebersberg Kabelverlegungen und Schalthäuser für die Bestands-Streckenertüchtigung von der DB Netz durchgeführt werden. Um sicherzustellen, dass diesbezüglich keine Konflikte entstehen, führt die Deutsche Bahn eine Entbehrlichkeitsprüfung durch.
„Um weitere Kosten zu vermeiden, müssen wir die Informationen der DB abwarten und haben vorerst alle Planungen gestoppt“, erklärt Grasbrunns Bürgermeister Klaus Korneder. Lediglich die bereits begonnene Artenschutzuntersuchung wird von der Gemeinde Grasbrunn weiterverfolgt, da eine Unterbrechung bis zur nächsten Vegetationsperiode im Frühjahr 2024 vermieden werden soll.