Renovierung der Petrikirche in letzten Zügen

von Catrin Guntersdorfer

Nach einer halbjährigen Bauzeit sind die Renovierungsarbeiten an der Petrikirche in Baldham nahezu abgeschlossen. Das Gemeindehaus hat ein neues Dach bekommen und ist jetzt überall barrierefrei zugänglich. Für Sonntag, den 21. Oktober, wenn auch der neue Kirchenvorstand gewählt wird, ist die feierliche Eröffnung der neuen Räume geplant.

Pfarrer Stephan Opitz und Volker Stegmann, Vorsitzender des Fördervereins der Petri-Gemeinde, besprechen noch letzte Details mit dem Rosenheimer Architekten Detlef Wallishauser, der auch die Arbeiten an der Unterkirche und am Kindergarten im “Katharina von Bora-Haus” betreut hatte. Zahlreiche Frauen der Petri-Gemeinde sind eifrig damit beschäftigt, die Küche, die in einen anderen Raum verlegt wurde, wieder einzuräumen und Geschirr zu spülen.

Letzte Arbeitsschritte werden noch besprochen, bevor am 21. Oktober die feierliche Einweihung ist. (Foto: b304)

Es herrscht reges Treiben in den  Räumen des Gemeindehauses, denn schließlich soll in nicht mal zwei Wochen, zur feierlichen Einweihung alles pikobello sein. “Wer unser Gemeindehaus kennt, der weiß, wie sehr es in die Jahre gekommen war und wie dringend eine Sanierung nötig war”, erklärt Stephan Opitz zwischen Bildern, die noch aufzuhängen sind und übriggebliebenen Farbeimern. ” Seit Jahren regnete es wegen eines Konstruktionsfehlers durch das undichte Dach in die Räume. Die maroden Fenster schlossen nicht mehr, und die fehlende Wärmeisolierung verbrauchte zusätzlich Öl und Geld.” Daran erinnert in den lichtdurchfluteten, hellen Räumen nun nichts mehr. Sonnenlicht fällt durch die vielen quadratischen Deckenfenster und das Lärchenholz, das beim Umbau großzügig Verwendung fand, verbreitet einen angenehmen Holzduft.

Durch die zahlreichen Deckenfenster kommt viel Licht in die Räume. (Foto: b304)

Ein Jahr später, als ursprünglich geplant, wurde mit den Renovierungsarbeiten begonnen, die rund 6 Monate dauerten. Die Kosten von etwa     640 000 Euro teilen sich die Gemeinde, die Landeskirche und das Dekanat zu je einem Drittel. “Nachdem wir ja erst kürzlich in unserer Gemeinde um Spenden für die neue Orgel gebeten hatten, war es diesmal nicht mehr ganz so leicht, Geld für die Renovierung zu gewinnen”, erinnert sich Volker Stegmann, dem Pfarrer Opitz sehr dankbar ist, für seinen unermüdlichen Einsatz. “Die Mehrkosten durch den verzögerten Baubeginn belaufen sich auf 30 000 bis 40 000 Euro”, schätzt Opitz. “Das ist recht bitter für uns!”

Neben der Dacherneuerung wurden auch alle Gemeinderäumen und der Übergang zur Kirche barrierefrei gemacht. “Gerade für die Teilnehmer an unserem Seniorenkreis waren das fast unüberwindbare Hindernisse”, erinnert sich Opitz.  Der sanierte Gebäudeteil wurde daher um 59 Zentimeter aufgestockt, Treppen und Stufen sind jetzt nicht mehr nötig. In dem Gebäude, das aus dem Jahr 1970 stammt, wurden auch die sanitären Anlagen renoviert und eine Behindertentoilette eingebaut.

Barrierefrei kommt man jetzt auch von den Räumen aus in den Garten. (Foto: b304)
Hier ist jetzt alles dicht! Die Zeiten, in denen es bei Regen von der Decke tropfte, gehören der Vergangenheit an. (Foto:b304)

“Bei uns im Haus treffen sich die ganze Woche über viele Gruppen. Für die wäre das letzte halbe Jahr eine saure Gurkenzeit gewesen, wenn wir nicht im OHA und im katholischen Pfarrverband so nett aufgenommen worden und untergekommen wären!”, zeigt sich Opitz dankbar für die Überbrückung der letzten Monate. Der Sakralbau lässt sich nun optional durch eine Falttüre mit dem Gemeindehaus verbinden und ermöglicht die dringend benötigte Platzerweiterung. Gerade bereiten sich nämlich 82 Jugendliche auf die Konfirmation vor. “Früher war dieser Raum eigentlich nur ein dunkles Loch”, sagt Pfarrer Opitz. Im so genannten Petrizimmer, in dem zuvor die Küche untergebracht war, sollen in Zukunft der Religions- und Konfirmationsunterricht abgehalten werden. Auch die Jugendräume im Dachgeschoss werden bald fertig gestellt sein.

 

 

Trotz der nicht geplanten  Mehrausgaben für den Umbau geht Pfarrer Opitz fest davon aus, dass sich die Instandsetzung lohnt: “Da unsere finanziellen Mittel immer weniger werden, hoffen wir durch den Umbau energetisch von unseren laufenden Kosten herunterzukommen.” Derzeit verbraucht das Gemeindezentrum rund 10 000 Liter Heizöl im Jahr. Opitz erwartet drastisch gesenkte Energiekosten durch die bessere Dämmung des Gebäudes.

 

An manchen Ecken muss noch nachgebessert werden. (Foto:b304)

Der göttliche Beistand scheint den Räumen der Petri-Gemeinde auf alle Fälle sicher zu sein, da das Gebäude durch sein neues leuchtendes Kupferdach auch ganz oben im Himmel bestimmt gut zu sehen ist.

Das neue Kupferdach leuchtet weithin sichtbar durch die Bäume. (Foto: b304)