Premiere des Vaterstettener Laufabends

von b304

“Endlich wieder ein Wettkampf” hieß es kürzlich in Vaterstetten. Nach fünf Jahren fand wieder ein regionaler Leichtathletik-Wettkampf im Stadion statt, an dem auch die einheimischen Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen teilnehmen konnten. Trotz der geringen Teilnehmerzahlen darf die Premiere als gelungen betrachtet werden. Eigentlich sollte der 1. Vaterstettener Laufabend im Mai über die Bühne gehen – pandemie-bedingt wurde es dann der 11. September. Und eigentlich hatte man auf viele Teilnehmer gehofft – da aber die Ausschreibung erst spät veröffentlicht wurde, war das Zeitfenster für die Anmeldung recht klein gewesen.„Obwohl wir ahnten, dass deshalb nur wenige Läufer am Start sein würden, haben wir den Wettkampf als eine Art Testlauf angesehen und durchgezogen.

Mit dem Lauf über 50 m in der Altersklasse U12 wurde der 1. Vaterstettener Laufabend eröffnet. (Foto: Christian Töpfer)

So herrschte eine entspannte Atmosphäre, das Wetter hat zum Glück auch mitgespielt“, berichtet Martin Fischer, Abteilungsleiter Leichtathletik beim TSV Vaterstetten. Der größte Teil der Läufer kam natürlich vom Veranstalter selbst. Denn endlich konnten die Leichtathleten des TSV Vaterstetten auf „ihrer“ Bahn einen Wettkampf bestreiten, sozusagen ein „Heimspiel“ ohne große Anreise und mit viel Unterstützung von Familie und Freunden. Aufgrund von Corona-Auflagen musste bei der Laufabend-Premiere leider auf Dinge verzichtet werden, die üblicherweise zu einem Leichtathletik-Wettkampf gehören: Es gab keine Möglichkeit der Nachmeldungen, es gab keinen Aushang der Ergebnisse auf Papier, es gab leider auch keine Siegerehrungen. Dafür konnten die Teilnehmer und die Angehörigen zeitnah die Ergebnisse online sehen. Das lag daran, dass das Kampfrichter-Team für das Verwalten der Ergebnisse eine Software nutzte. Wer mit seinem Handy den QR-Code einscannte, der beim Wettkampfbüro aushing, wurde auf die Internetseite des Ergebnisportals des DLV geleitet, wo die Live-Ergebnisse zu sehen waren. „Wir haben den ganzen Wettkampf über möglichst papierlos gearbeitet“, so Martin Fischer, „das war für viele ungewohnt, aber wir haben viel positive Rückmeldung bekommen“.

Kurz vor dem Startschuss: Sieben Männer, darunter auch ein paar Senioren, traten im 100-m-Lauf an. (Foto: Christian Töpfer)

Und da es nach dem Zieleinlauf in der Regel weniger als eine Minute dauerte, bis die Ergebnisse am Handy zu sehen waren, kam es vor, dass die Angehörigen auf der Tribüne die soeben erzielten Zeiten früher wussten als die erschöpften Läufer im Ziel selbst. Nachdem alle Sprintstrecken über 50 m, 75 m, 100 m und 200 m sowie die Läufe über 400 m und 800m absolviert waren, bildete der Lauf über 1 Meile, eine seltene Distanz im Wettkampfprogramm, den Schlusspunkt der Veranstaltung. Diese Strecke wird bei Meisterschaften in Deutschland nicht gelaufen, die Verbände führen aber Bestleistungen. Sechs Männer und ein Jugendlicher stellten sich der Herausforderung und kamen mehr oder weniger erschöpft ins Ziel.

Die sieben Teilnehmer des Meilenlaufs. Sieger wurde Andreas Meixner aus Gersthofen (3.v.r.). (Foto: Christian Töpfer)
Souveräner Sieg: Lea Hötzinger vom TSV Vaterstetten gewann über 800 m in der W11. (Foto: Christian Töpfer)

Viele Leistungen der Vaterstettener Athleten waren beim Laufabend sehr erfreulich. So zum Beispiel die von Lea Hötzinger (W11) – hätte sie sich weniger auf die Läuferinnen hinter ihr konzentriert, wäre ihre Zeit über 800 m (2:52,43 Min.) sicher noch schneller gewesen. Im weiblichen Jugendbereich war Johanna Schönbrunner einzige Vaterstettener Teilnehmerin, sie erreichte über 100 m 13,76 Sek. und über 200 m 28,96 Sek. Bei der M10 lief Fabian Groll über 800 m mit einer Zeit von 3:03,47 Min. ebenso eine sehr gute Zeit wie Felix Frank in der M11 mit 2:55,36 Min. In der U18 traute sich Lukas Hötzinger erstmalig an die 400 m – und durfte sich über eine Zeit von unter einer Minute (58,97 Sek.) freuen. Felix Fränkel gab sein Debut zusammen mit diversen älteren Herren über die Meile. Für ihn blieb die Uhr bei 6:01,83 Min. stehen, er war damit der schnellste Vaterstettener Starter. In der Klasse M45 trat Dirk Schönmetzler für den TSVV an. Seine Zeiten über 100 m (12,85 Sek.) und 200 m (26,21 Sek.) sind sehr beachtlich.

Und so heißt es für die Leichtathletikabteilung des TSV Vaterstetten, eine Bilanz der Erstauflage zu ziehen und möglicherweise Anpassungen für die zweite Austragung vornehmen.

Jetzt schon mal vormerken: Der 2. Vaterstettener Laufabend wird am Mittwoch, den 25. Mai 2022, stattfinden – das ist der Tag vor Christi Himmelfahrt.