Seit 1978 gehört Harthausen zur Gemeinde Grasbrunn. Und seit dieser Zeit gibt es dort auch eine Anlaufstelle, konkret einen Briefkasten, in den die Post fürs Rathaus kostenlos und fußläufig eingeworfen werden kann. Diese wird dann in die Lerchenstraße 1 nach Neukeferloh befördert. Mit dem Abriss der Alten Schule im vergangenen Jahr war es mit diesem Luxus vorbei. Doch jetzt hängt er wieder und der Haussegen schief. Denn offenbar hat man den Kasten an der falschen Stelle angebracht und auch die Leerzeiten könnten komfortabler sein. Oder etwa nicht?
„Als die Alte Schule in Harthausen im vergangenen Jahr abgerissen wurde, war das auch das Ende des Gemeindebriefkastens. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde der Briefkasten täglich geleert und die Post ins Rathaus gebracht“, schreibt uns Wolfgang Mende. Er ist Harthauser, pensionierter Gemeindemitarbeiter und langjähriges Mitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr. Und weiter: „Als Bürgermeister Klaus Korneder von Harthauser Bürgern wegen eines neuen Gemeindebriefkastens angesprochen worden ist, gab er sofort den Auftrag zur Installation an seine Mitarbeiter weiter. Dieser wurde nun an der Südseite des Bürgerhauses in Harthausen angebracht.“
Über die Platzierung des Briefkastens und über die Häufigkeit der Leerung gibt es nun unterschiedliche Ansichten. „Ein Standort beim Gemeindekindergarten und in der Nähe des Dorfladens wäre sicher vorteilhafter gewesen, da dieser Platz an Werktagen von bis zu 100 Bürgern aufgesucht wird. Ferner hätte man den vorhandenen Briefkasten des Kindergarten mitbenutzen können und es wären keine Kosten für den Kauf eines Neuen angefallen“, sagt Wolfgang Mende.
Grundsätzlich ist die Gemeinde Grasbrunn natürlich nicht verpflichtet, in den einzelnen Gemeindeteilen Briefkästen aufzustellen, im Sinne der viel beschworenen Bürgernähe ist dies jedoch geschehen. Auch im Gemeindeteil Grasbrunn gibt es übrigens eine entsprechende Einrichtung beim Bürgerhaus. Und so kann jeder Grasbrunner und Harthauser, der den Rathaus-Mitarbeitern etwas mitzuteilen hat, fußläufig und kostenlos tun.
„Ich verstehe die Aufregung nicht“, erklärt Bürgermeister Klaus Korneder auf B304-Anfrage. „Der Dorfladen ist keine gemeindliche Einrichtung und das Bürgerhaus die zentrale Anlaufstelle in Harthausen und für jeden Bürger schnell zu erreichen. Der Kindergarten erreicht nicht die klassische Zielgruppe für einen Gemeindebriefkasten, der vor allem von älteren Bürgern genützt wird.“ Überhaupt wisse man bis heute nicht, wie der Briefkasten angenommen wird. Das müsse man zunächst abwarten, denn „natürlich ist es möglich zu besonderen Zeiten – etwa im Rahmen der Beantragung von Briefwahlunterlagen – den Kasten öfter zu leeren“, sagt Korneder.
“Das erste zeitliche Problem wird spätestens bei der Beantragung und beim Rückversand der Briefwahlunterlagen für die Kommunalwahl am 16. März auftreten”, so Mende. Wir sind gespannt und bleiben natürlich am Thema dran.