Haar: Leiche offenbar gefunden

von Markus Bistrick

Aktualisiert: Offenbar hat die Polizei die Leiche eines Studenten in Haar gefunden. Bei Grabungen auf dem Grundstück, wo der Mann einst lebte, wurde ein Plastiksack entdeckt, der zur Rechtsmedizin nach München gebracht wurde und hier morgen untersucht wird. Sollte es sich tatsächlich um die Leiche handeln, wird diese anschließend obduziert. Erst heute früh waren eine 31-jährige Haarerin und ihr Freund festgenommen worden.

Gegen die Frau wird wegen Mordverdachts ermittelt, gegen den Mann wegen Verdachts der Strafvereitelung. Er soll bei der Beseitigung der Leiche geholfen haben. Bei der Vernehmung hatten die Beiden, laut Polizeipräsidium München, Angaben gemacht, wo die Leiche vergraben sei. Dort wurde heute Nachmittag (20.1.) der Plastiksack gefunden.

Anfang dieses Jahres erhielt die Mordkommission München den Hinweis auf ein mögliches, länger zurückliegendes Tötungsdelikt in Haar. Entsprechend dem Hinweis soll vermutlich im Zeitraum 2008 bis 2010 eine jetzt 31-jährige deutsche Hausbesitzerin ihren damaligen Lebensgefährten, mit dem sie zusammen auf dem Grundstück gelebt hat, getötet haben. Später sei der Leichnam auf dem Grundstück vergraben worden, wobei auch der neue Lebensgefährte der Hausbesitzerin geholfen haben soll.

Die weiteren Ermittlungen der Mordkommission ergaben, dass tatsächlich eine männliche Person im fraglichen Zeitraum eine Beziehung mit der jetzt 31-jährigen dringend Tatverdächtigen hatte, in diesem Anwesen wohnte und auch gemeldet war. Von dieser Person fehlt seit dem angegebenen Zeitraum jede Spur.

Aufgrund des aktuellen Ermittlungsstandes erließ auf Antrag der Staatsanwaltschaft München I der zuständige Ermittlungsrichter gegen die 31-Jährige Haftbefehl wegen Mordes und gegen ihren Lebensgefährten wegen Strafvereitelung. Die Haftbefehle konnten in den frühen Morgenstunden des heutigen Tages vollzogen werden. Beide wurden festgenommen. Derzeit laufen die Vernehmungen der beiden dringend Tatverdächtigen bei der Mordkommission München. Gleichzeitig erfolgten durch Kräfte der Technischen Einsatzgruppe der Bereitschaftspolizei München, der Tatortgruppe des Bundeskriminalamts sowie der Spurensicherung des Polizeipräsidiums München Grabungsarbeiten auf dem vermeintlichen Tatgrundstück, bei denen nun der Plastiksack entdeckt wurde.

 

 

 

 

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